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Albrecht Wezler
Naturbeobachtungen
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"Mbh. 12.184-59 anlablich der Besprechung des Verses Manu 1.499, dessen vesentlichen Inhalt er mit den Worten "plants have consciousness" viedergibt.
Das fragliche Textstück steht also in Mokşadharna und bildet dort einen Teil des "Gesprächs zwischen Bhrgu und Bharadvaja". Es wurde sonit bereits 1922 von Deussen - und Straub - übersetzt und zuletst, venn ich recht sehe, von Frauvallner behandelt. In seiner alteren Untersuchung des gesamten "Gesprächs" (Mbh. 12. 182-187) geht Frauvallner aber auf den hier interessierenden Teil gar nicht ein. Eine Bemerkung, die er macht, nämlich "Wir finden hier" (d.h. in den alten Teilen des Gesprächs) "wenig Material, denn die metaphysischen Probleme treten vor naturvissenschaftlichen Fragen Fans zurück", erklärt, warum die entsprechenden Verse unberücksichtigt blieben. An Frauvallners Einschätzung der philosophischen Bedeutung scheint sich auch spliter nichts geändert zu haben: Er spart es svar bei der Besprechung der Philosophie des Epos in seiner "Geschichte der indischen Philosophie nicht mehr aus, rechtfertigt sein Eingehen auf das "Gespräch als Kantes bezeichnenderveise aber in einer eingehenden Erklärung "Dieser Text ist eines der verhältnismäßig seltenen Beispiele eines cher naturwissenschaftlich gerichteten Interesses. Er hat also rein philoso
phisch nicht so viel zu bieten. Da aber ahnliche Fragen auch verschiedentlich, in den philosophischen Systemen behandelt werden, verdient er hier besprochen zu werden. Gleichzeitig gibt er mit den in ihn aufgeworfenen Fragen und den gebotenen eigenartigen Lösungsversuchen eine willkonnene Ergänzung des Bildes von der Gedankenwelt der damaligen indischen Denker."
Ob man nun Frauvallners Philosophie-Begriff übernehmen will oder nicht, es liebe sich eine ganze Reihe von Gründen dafür vorbringen. daß eine erneute Behandlung - jedenfalls des Teilstücks - an der Zeit ist. Diese reichten von der dank der kritischen Mbh. -Ausgabe veranderten philologischen Ausgangslage bis hin tur ideengeschichtlichen Würdigung - und aktualisierenden Konfrontation mit ähnlichen Gedankengut aus den Westen - die u.a. unter den Eindruck der Unwelt-Problematik heute doch ganz anders ausfallen dürfte. Das Nötige im Rahmen dieses Beitrags zu leisten, ist nicht möglich. Ich werde mich deshalb in wesentlichen darauf beschränken, das Teilstück in der Forn tu zitieren, wie es in der Poona-Ausgabe konstituiert ist, und auf einige Mitverständnisse hintuveisen, denen Deussen/Straub- und, ihnen folgend, auch Frauvallner - erlegen sind.
Mit "Textstück" sind die Verse 10-18 des Adhyaya geneint, der in der kritischen Ausgabe die Nummer 177 trägt. Unmittelbar voran gehen vier verse, in denen Bharadvaja - unter Angabe von Gründen - bestreitet, das die Pflanzen (athavara) - ebenso wie die Tiere und Menschen (agama) - aus den fünf Elementen (Ather, Wind, Feuer, Wasser und Erde) gebildet sind Eine zentrale Voraussetzung seiner Argumentation ist dabei die von Bhru - venn auch nicht mit der nötigen Explisitheit - vorgetragene Ansicht, dan
59. Diese Angabe bezieht sich auf die Bombayer Ausgabe, der auch Deussen
Strauß und Frauvallner w.a. folgten. 60. Siehe dazu meinen Aufsatz "On the tern antahaarfria", der in der R. O.
Bhandarkar 1 Soth Birth Anniversary Special Number der ABORI erscheinen soll. - Schon die Kommentatoren zu M. 1.49 verweisen freilich auf diese Mahabharata-Stelle, die in Indien selbst offensichtlich schon so
etwas wie ein locus classicus gevorden ist. 61. Vier philosophische Texte des Mahabharatam .., Leipzig 1922, s.
1 Soff. 62. "Untersuchungen run Mokşadharna: Die nicht-sankhyistischen Texte". In:
JACS 45 (1925), pp. 51-67 - Kleine Schriften, hrsg. von G. Oberhammer und E. Steinkellner, Wiesbaden 1982, S. 38-54. L.C., P. 62 - S. 49. Wichtig ist allerdings Frauvallners Feststellung (p. 60 = S. 47), dal überhaupt ... der ganze Hauptteil (183-187) nichts" zeigt, "was auf samkhyistischen Einflu hinweisen würde, auber wenigen Versen, deren Art sie deutlich als Zusatz kennzeichnet", wobei er anschließend plausibel macht, daß es "den Interpolator nur darauf ankan, durch eine ganz außerliche Identifikation eine frende Lehre mit seiner eigenen gleichzusetzen" - eine Erscheinung, für die Hacker
später den problematischen Begriff Inklusivismus' geprägt hat. 64. Bd. I, Salzburg 1953, s. 124. 65. Vgl. auch o.c., S. 127.
66. parleabhir yadi bhutare tu yuktan sth varajargandh /
sthavardan na drdyante darire partea dhatavah // 6 aruandin acestándin ghandnar caiva tattuatah / vrkpdndip nopalabhyante darire parica dhatavah // 7 na & panti ne padyanti ma gandharassevinah / na od sparsam vijananta te kathan parleabhautikah 1/8 adravatud anagnituid abhaumatudd aváyutan /
akadaaydprameyat vad urkpdndy násti bhaut ikam // 9. 67. S. 12.177.5:
ity etaih paricabhir bhutair yuktar sthavara jangan / Srotro ghranan rasa apardo drstid cendriyasalita 11.