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________________ 272 REVIEWS der parthischen Rv.-Legende solche des Artaban V, was der Vf. ubersehen hat. Interessant sind die Ausfuhrungen uber die "Puscheln", die an den Pferdeschabracken hangen. Die Vermutung von Renate Rolle (Gottingen) auf (ursprunglich) SkalpHaare besiegter Feinde, eine zentralasiatische Sitte, die sie fur die Scythen mit Herodot IV, 64 belegen kann, hat etwas fur sich. Das Problem (der Vf. lasst die Deutung offen) musste unter Heranziehung nachsasanidischen Materials monographisch losbar sein. Relief von Salmas: der Rez. bedauert, dass der Vf. mit keinem Wort seine lange und unbeantwortet gebliebene briefliche Stellungnahme zur ersten Publikation des Vf. in Iranica Antiqua 5/1965, 148-160 erwahnt, worin u.a. das Relief als mogliches Halbfabrikat bezeichnet wurde, was ganz andere Aspekte ergabe. Im ubrigen zeigt die Zeichnung von Ker Porter 1819 fur das rechte Personenpaar die Uberreichung eines Ringes (Kranzes), was folgerichtig auch fur das linke Paar gilt. Von einer Kolah kann keine Rede sein. Kap. VII. Das sasanidische Felsrelief bei Darab (S. 145-172) Kap. VIII. Die romischen Kaiser der Shapuhr-Reliefs (S. 173-188) Beide Kap. mussen in einem gesehen werden. Fur Darab verdanken wir dem Vf. erstmals gut brauchbare Aufnahmen. Der Vf. will die These von MacDermot (Roman Emperors in the Sassanian Reliefs, JRSt 44/1954, 76ff.), der erstmals die Deutung der Personen auf den funf Siegesreliefs des Sapur I. auf die drei Kaiser Gordianus III., Philippus I. Arabs und Valerianus I. (fruher galt nur die kniende Hauptfigur als Valerian) dergestalt umstossen, dass er uberall Philippus I. fur Valerianus I. e vice versa einsetzt. Der Rez. bedauert, dem Vf. hier nicht folgen zu konnen. Er hat in einem Seminar in seinem Wiener Institut 1970/71 die Frage genau untersucht und muss grundsatzlich MacDermot (gegen eigene fruhere Ablehnung) Recht geben, wozu von ihm eine Publikation unter Heranziehung aller, hier teilweise arg vernachlassigter Quellen zu erwarten ist. Vgl. auch die zusammenfassende Kritik nach Kap. IX. Kap. IX. Karders Felsbildnisse (S. 189-228) Zugrundeliegt ein- und der Rez. zweifelt nicht daran, dass er richtig ist - fundamen- . taler und folgenschwerer Schluss des Vf. Dieser identifiziert Karter uber dessen Relief in Naqs-i Radjab auch auf dem Sapur-Relief in Naqs-i Rustam, kommt damit auf das Tamga des Karter, das er "Scherenwappen" nennt und vermag uber dieses auf drei weitere Reliefs sicher den beruhmten Grossmobad zu identifizieren, da feststeht, dass der Trager des Tamgas in allen Fallen eine und dieselbe Person sein muss. Unverstandlich ist, warum der Vf. Karter in Naqs-i Rustam erst beweisen zu mussen glaubt, der ahnlich wie in Naqs-i Radjab (dort fast neben) uber seiner Inschrift steht. Entschieden muss aber gegen die naive Deutung des "Scheren"-Tamgas (vom Vf. wegen seiner Form in einer modernen Gedankenassoziation so genannt) Einspruch erhoben werden. Der erblickt in der Schere "einen sinnbildlichen Bezug auf Karders Entscheidungsbefugnisse: als hochster Richter besass er die Macht zum "Durchschneiden" auch der schwierigsten Probleme" (S. 191). Dies ist eine Simplifizierung der Interpretation, gegen die das Durchhauen des gordischen Knotens noch ein recht kompliziertes Verfahren genannt werden muss. Mit solchen Scheren kann die Iranforschung ihre schwierigsten Probleme jedenfalls nicht durchschneiden! Was zugrundeliegt, ist nach Meinung des Rez. eher ein stilisierter Hase, wie das sasanidische Siegelbilder und manche Teppichfiguren nahelegen, in denen der ausgezeichnete Persienkenner allerlei Verwandtes entdecken konnte, was hier unerwahnt bleiben muss. Ahnlichen Tierhintergrund haben das Tamga der Kusan-Dynastie (Hirsch/frontal) und jenes der Alxon-Hunnen (Stier/frontal) u.a.m. Die Zuruckweisung der Deutung des Rez. (S. 194, Fn. 5) auf die Kronprinzen aufPage Navigation
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