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Page 37
________________ REVIEWS 283 M. Andronov, A Standard Grammar of Modern and Classical Tamil. Translated by the author from the original Russian (U.S.S.R. Academy of Sciences - Institute of Oriental Studies). Foreworded by S. K. Chatterji and T. P. Meenakshisundaran. Madras, 1969. xii, 342 pp. Rs. 15.00. Unter den zahlreichen Werken, mit denen sich M. S. Andronov um die Dravidistik verdient gemacht hat, ragen Dravidijskie jazyki (Jazyki Narodov Azii i Afriki.) (Moskva, Akademija Nauk SSSR -- Institut Narodov Azii, 1965) und Grammatika Tamiljskogo jazyka (Moskva, Akademija Nauk SSSR -- Institut Narodov Azii 1966) besonders hervor. Es ist ausserordentlich zu begrussen, dass letzteres Buch jetzt durch eine gute englische Ubersetzung einem grosseren Interessentenkreise zuganglich ist. Die englische Ausgabe hat daruber hinaus den Vorzug, dass durchweg die Original-Tamil-Schrift zusammen mit einer "breiten" phonetischen Umschrift, aus der man die phonemische Schreibung selbst unschwer ableiten kann, verwendet worden ist. Das Erscheinen einer modernen Tamil-Grammatik kommt einem echten Bedurfnis entgegen. Die alteren Arbeiten, wie die von A. H. Arden, A Progressive Grammar of Common Tamil (Madras, 1934) und H. Beythan, Praktische Grammatik der Tamilsprache (Leipzig, 1943), reichen bei weitem nicht aus, so gut sie an sich sein mogen. Es handelt sich bei ihnen weniger um die zum Teil verstandlicherweise veraltete Methode der Sprachbeschreibung als vielmehr darum, dass sie der verwirrenden Vielschichtigkeit des Tamil nicht gerecht werden. Das Tamil ist, ahnlich wie zahlreiche andere indische Sprachen, gewissermassen drei- oder sogar vierdimensional: Es sind nicht nur die verschiedenen Sprachepochen (alt, mittel, modern) und raumlich gegliederte Dialekte zu unterscheiden, sondern eine immens grosse Rolle spielt auch der Unterschied zwischen Schrift- und Umgangssprache sowie der der einzelnen sozialen Schichten des Volkes (Brahmanendialekt usw.). Arden bringt nur "Common Tamil", Beythans Basis ist etwas umfangreicher; er fuhrt auch die alten literarischen Formen (deutlich gekennzeichnet durch #) an; aber voll berucksichtigt diese Vielschichtigkeit erst Andronov in seiner trefflichen Grammatik. Gewiss liegen zur Zeit bereits verschiedene Sonderarbeiten uber einzelne soziale und raumliche Dialekte, auch uber die Besonderheiten der Sprache bestimmter alter Texte vor, aber es fehlte bislang eine ubersichtliche Zusammenfassung in einer handlichen Grammatik. Der Verfasser ist nicht den hypermodernen Methoden vieler jetziger Linguisten gefolgt, was kein Fehler sein durfte. Die Hauptsache ist schliesslich die adaquate Beschreibung der Sprache, und die ist hier geleistet worden. Neben der Berucksichtigung der Vielschichtigkeit gruppiert und ordnet Andronov den Stoff zum Teil anders als seine Vorganger, bringt zahlreiche neue Gesichtspunkte hinein und beleuchtet manche Einzelheit dieser interessanten Sprache erstmalig. Sehr begrussenswert wird es der Leser finden, dass alle Daten durch Beispiele aus den verschiedensten literarischen Werken belegt werden; dadurch wird die Darstellung ungemein lebendig und die Lekture des Buches zur Freude. Im folgenden wollen wir verschiedene Punkte der Grammatik beruhren und einige erganzende Bemerkungen einflechten. 1. Bezuglich der Vokale folgt Andronov der Tradition sowie auch der Auffassung verschiedener moderner Dravidologen und setzt lange Vokale (a i ue o) gesondert an. Da aber Geminaten in der Sprache zahlreich sind (kk, tt usw.), ware es gunstig, auch bei den Vokalen Geminaten anzunehmen, wie es schon J. R. Firth (im Anhang bei Arden) tat: /aa ii uu ee oo). Die Fuge muss dann gegebenenfalls bezeichnet werden: maraa-ati oder maraa'ati (p. 57). Als "speech-sounds" fuhrt Andronov zusatzlich die nichtphonemischen retroflexen Vokale i ie e und uberkurze Vokale i u (besser ware die Schreibung u) an. i wird von Beythan nicht erwahnt. 2. Sehr eindrucksvoll ist das luckenlose System der Verschluss Reibelaute mit je drei

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