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Naturbeobachtungen
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Albrecht Verler
Fanilie der Korbblütler sieht (und kann deshalb "ait der Sonne herunvander)'? Und bietet es sich dann nicht vie von selbst an, diese Beobachtungen als richtig tu apostrophieren und die Folgerungen als falsch abzutun?
Es gibt nun aber einen erst neuerdings leicht tuganglichen Kommentar Lun Mahabhasya, nilich den Mahâbhâsyasiddhantaratnaprakada des Sivaranendrasarasvati, und seine Erläuterungen tu dieser Stelle sind dazu angetan, hier doch Zweifel zu erzeugen, die nicht leicht su serstreuen sind, denn man liest (VI 46.9-11)": kasydroit tithau nahantsi phalopattisamaye dirigo bhānau svapiti / tasmin samaye mahavirera aakalabhutanigrahasamarthena tacadkhap ehittwintya taya paduke kryete eet tdbhydp khesaraganna bhavatiti vadanti / akvarcalti / padhi videaa ya kuundny dditydbhim khány ev sada" bhavanti /. "An einen bestimmten (lunaren) Tag um Mitternacht zur Zeit der Entstehung der Früchte schlift der drip-Baum) auf der Erde. Wenn in dieser Zeit ein großer Meld, der instande ist simtliche Gespenster (?) zu besvingen, einen Ast von ihn abschneidet, sitnimmt und [sich daraus) ein Paar Pantinen machen lot, dann kann) er mit ihrer Hilfe durch die Luft fliegen, - 30 sagt nan. Die Varaald: Die Blüten dieses speziellen Krautes sind ständig der Sonne sugekehrt."
Sivaramendrasarasvati ist demnach der Meinung - um mit dem zweiten Beispiel Patanjalis zu beginnen -, daß hier von einer bestimmten Form des Heliotropismus der Blüten einer Pflanze die Rede ist, über deren Identitat
er sich allerdings ausschweigt auf eine aus dieser Beobachtung gezogene Schlubfolgerung geht er überhaupt nicht ein, so daß man den Eindruck gevinnen könnte, daß das Element der "Spekulation" bei ihn gänzlich fehle. Ungekehrt führt seine Erklärung des ersten Beispiels so sehr in den Bereich märchenhaft-phantastischer bow. tantrischer oder, wenn man so vill, magischer Vorstellungen, daß man sich fragen mub, ob die Aussage überhaupt noch ron irgendeiner Naturbeobachtung zeugt. Ist es bei seiner Explikation des
weiten Beispiels noch möglich, sein Schweigen zu "Spekulationsteil durch die Annahme plausibel zu erklären, daß er diesen durch den Zusammenhang des Mahabhasya selbst für ausreichend klar angezeigt hält, so läßt sich in Hinblick auf seine Paraphrase des ersten Beispiels nicht in analoger Weise argumentieren. Sivaranendra zufolge ist es also der Baun und nicht dessen Blüte, von der gesagt wird, daß er "schlift"; seine Deutung geht zwar von der Lesart diriqo 'yap aus, die Kielhorn zu Recht verworfen hat", sie ist ihn aber ersichtlich nicht erst durch diese eingegeben worden“- und nicht eben schon deshalb als verfehlt beiseitezulegen; grammatisch befriedigt sie insofern nehr, als sie den in den Wörterbüchern verzeichneten Bedeutungsunterschied zwischen diripa "m. der Baua, A. (stets n. nach Siddh.K. 249, 5,5") die Bluthe" (PW) entspricht 4. Ähnlich wird man seine
15. Rau scheint die Richtigkeit für gegeben su halten, denn er benutzt die
entsprechende Aussage zur Identifizierung der Pflanze. S. dazu auch
unten S. 327. 16. Mahabhasya Pradipa Vyakhyanani, ed. par M. S. Narasimhacharya (Publi
cation de l'Institut Français d'Indologie No. 51,6), Pondichéry 1979. In der Handschrift mit den Sigel pa fehlt sada; man hat in der Tat den Verdacht, daß es eine sekundare Explikation des vorangehenden eua
darstellt. 18. Da der Baum und nicht die Blüte geneint ist, ergibt sich noch klarer
aus den nachfolgenden Sats.
19. Cakrapaņidatta zu Caraka, Sutrasthana 46.262 gibt als Synonym surya
varta an, und dies ist laut Meulenbeld (Anhang 1 in R. P. Das! Dissertation Surapalas Vrksayurveda", die 1988 in den Alt- und Neu-Indischen Studien veröffentlicht werden soll) = Cynandropsis gynandra
Linné. -20. Der dem oben zitierten Text stück vorangehende pratika lautet: dirigo
'yam svapititi /; 3. aber Anm. 22. 21. Siehe den Apparat zu II 15.2 auf p. 447. 22. Angesichts des von ihm verwendeten Ausdrucks bhiman (avapiti) fragt
man sich, ob er nicht docho 'dhah sua gelesen haben könnte. 23. Da sich das PV auf eine mir nicht zugängliche Ausgabe bezieht, meinte
ich nach vielfaltigem vergeblichen Suchen aufgeben zu müssen, bis sich Jh. Oberlies (Tübingen) auf den Linganusasana-Anhang zu S.-Kaumudi vervies, und zwar Nr. 94 dort. Es scheint mir sicher, dal Bohtlingk/Roth dieses "sutra' in Auge hatten, wenn in ihn auch strikt genomen nur gelehrt wird, daß eine Reihe von Wörtern, deren vorlet:
ter Laut ist, darunter diripa, gegen 'sutra' 93 Neutrum sind. 24. Man beachte aber, was :.3. Mallina tha zu den Ausdruck cute in Kum.s.
1.27 anmerkt, nämlich: Ate utakusume / Cauayave ca pranipratyayasya Lukprakarane (lies: Luppra und vgl. vartt. I tu Pan. 4.3.166, II 327,20), 'puppamilapu barulam' (vartt. 2 zu Pan. 4.3.166] iti paghandl Luk 11. -Am Rande sei notiert, daß für Mallinatha die Blüte einen vikara des Baumes darstellt.