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Die Wissenschaft von Karma In diesem Fall hat dein Freund dieses Karma schon gebunden. Er fragt dich, ob du Kaffee oder Tee willst, und du sagst ihm, dass du stattdessen lieber etwas Warmes zu essen hättest. Seine Frau, die im Bett liegt, hört das zufällig und regt sich auf. Ach herrje, noch mehr Karma wird gebunden! Zu diesem Zeitpunkt wirkt das Naturgesetz. Besucher kommen aufgrund eines unerledigten Kontos, deshalb sollte man sich seine innere Haltung (Bhaav) nicht verderben. Er sollte innerhalb der Naturgesetze bleiben und den Besuchern alles anbieten, was er anbieten kann. Selbst die Reste vom Abendessen wären ausreichend. Die Besucher verlangen nichts Aufwendiges. Was die Leute stattdessen tun, weil sie einen guten Eindruck hinterlassen wollen: Sie bieten eine aufwendige Mahlzeit an, während sie im Kopf die ganze Zeit die Besucher aufgrund der Unannehmlichkeiten verfluchen. Das nennt man Karma. So sollte es nicht sein.
Deshalb verdirb dir niemals deine innere Absicht
Fragender: Wie wird gutes und schlechtes Karma gebunden?
Dadashri: Die Absicht, andere glücklich zu machen, bindet gutes Karma, und die Absicht, andere zu verletzen, wird schlechtes Karma binden. Karma wird nur durch die Absicht gebunden, nicht durch Handlungen. Die äußerlichen Handlungen mögen gut oder schlecht sein. Das bindet kein Karma. Was die Gebundenheit an Karma verursacht, ist die innere Absicht. Deshalb sei dir deiner inneren Haltung bewusst und verdirb sie dir nicht. Die äußerlichen Taten sind alles Auswirkungen.
Wenn das Motiv hinter einer Handlung selbstsüchtig ist, wird es negatives (Demerit) Karma binden. Negatives Karma bringt Unglücklichsein. Wenn keine selbstsüchtige Absicht vorliegt, dann bindest du positives (Merit) Karma. Positives Karma bringt Glücklichsein. Dennoch ist beides Karma. Die Kette des guten Karmas ist aus Gold und die Kette des schlechten Karmas ist aus Eisen. Beides verhindert Befreiung. Beides sind Ketten.