Book Title: Reviews Of Different Books
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Page 11
________________ REVIEWS 117 ist in Wirklichkeit eine Verbesserung der Verf. gegen beide Ausgaben. Nach der Anmerkung scheint es Thakurs Text gegen paras tu der Erstausgabe zu sein. Glatte Textverbesserungen werden aber im Text sonst nicht eingearbeitet wie vacanena (p. 19, Anm. 18) mit der Erstausgabe gegen vacaneva bei Thakur, obwohl in der Ubersetzung die richtige Lesart zugrundegelegt wird. Oder asesani (p. 16, Anm. 10) gegen Thakurs asosani, wie die Verf. als Verbesserung vorschlagt, obwohl die Erstausgabe ohnedies die richtige Lesart hat. Eine schlimme Textverschlechterung stellt anyonyatvam (79,20 gegen Ende) fur anyanyatvam dar. Die Ubersetzung erweist sich dann auch als sinnlos, was aber nicht bemerkt worden sein durfte. Die wenigen Beispiele auf Grund von Stichproben zeigen, dass diese Textbearbeitung uns gegenuber der Ausgabe von Thakur keinen Fortschritt beschert hat, im Gegenteil. Man fragt sich, warum sich Verf. in keiner Weise um die anderen textlichen Zeugen bemuht hat, die geholfen hatten, uber einen blossen Nachdruck hinaus einen wesentlich besseren Text herzustellen. Leider ist auch von der Ubersetzung nicht viel Gutes zu sagen. Das kleine Werk ist ein typisches Beispiel fur den stark formal gepragten und logische Klarheit intendierenden Stil Ratnakirtis und ist ohne genauesten Nachvollzug des Gedankenganges und scharfste Beachtung des vorhandenen Textes vielfach nur schwer interpretierbar. Betrachtet man den Text nur als Anhaltspunkt um "comparative logic" treiben zu konnen, dann kann es, wie im vorliegenden Fall, geschehen, dass oft eine aus textausseren Quellen gespeiste Interpretation mit der moglichen sprachlichen nicht mehr harmoniert, sondern diese vielmehr so stark beeinflusst, dass man manchmal uber die Sanskritkenntnisse staunen muss, die so etwas erlauben. Die Ubersetzung bietet ein Kaleidoskop von Fehlern, die von problematischen Interpretationen des z.T. recht sproden Textes bis zu reinen Schlampigkeiten reichen. Besonders auffallend sind einige Falle von glatten Vergewaltigungen des Textes, fur die ich ein paar Beispiele gebe. 77,4f.: Der einleitende Vers ist ganz missverstanden. Vor allem ist nicht -rupini, sondern iha ucyate Pradikat - es liegt also nur ein Satz vor, nicht zwei -, und vaidharmyavati drstante ist kein absoluter Lokativ. Ratnakirti gibt hier keine Definition, sondern einen Sastrasarira-Vers. Ich wurde als Ubersetzung vorschlagen: "In der folgenden (Abhandlung] (iha) tragen wir die im [mit der Folge] gemeinsamen Fehlen bestehende, (auch] das gemeinsame Vorkommen implizierende Vyapti des Grundes 'Seiendsein' in einem ungleichartigen Beispiel vor," 77,7: ... iti svabhavahetuh wird ubersetzt mit "thus the reason is identity". Das sieht so aus, als ware stillschweigend die Lesart der Erstausgabe (svabhavo hetuh) ubersetzt worden, obwohl sie nur in der Fussnote - und dort als svabhavo -- erscheint. 78,8f.: Wenn ich die Ubersetzung des iti-Satzes richtig deute, verbindet sie ein Maskulinum mit einem Neutrum ("the reality (sattvam!) proved[?] lacking (vinivarta 8 Hier sind vor allem die Werke Jnanasrimitras zu nennen. Ein betrachtlicher Anteil des Ratnakirti-Textes ist durch entsprechenden Text bei Jnanasri gedeckt. Dazu kommt nun auch noch der 1968 endlich veroffentlichte Text des Nyayabhusanam, das Verf. aber offenbar noch nicht zur Hand hatte. 4 Als solcher ist er der logische Spiegel des Verses p. 62, 4f., der die Ksanabhangasiddhir anvayatmika einleitet. 6 Zur Ubersetzung von syabhavah durch "identity" mochte ich, auch wenn sie in der Fachliteratur seit langem gelaufig ist, hier nur bemerken, dass das Wort "Identitat, identity" im Zusammenhang der Logik der Dharmakirti-Schule nur als Bezeichnung fur eine Beziehung (relation) verwendet werden sollte und in diesem Sinn auch zu recht fur die Ubersetzung des Terminus' tadatmyam gebraucht wird (p. 52: "existential identity"). Der svabhavah als logischer Grund (hetuh) ist aber keine Beziehung, sondern eine logische Eigenschaft.

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