Book Title: Reviews Of Different Books
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Page 16
________________ 122 REVIEWS Was den Inhalt betrifft, gliedert sich das Buch in Zwei Teile:I: "Avidya as a philosophical concept", II: "Avidya - logical and epistemological". Im ersten Teil werden in 23 Kapiteln (vom Veda bis Madhusudana Sarasvati) die Begriffe avidya und maya untersucht: fur die altere Zeit bemuht sich die Verfasserin um eine Bestimmung des Wortgebrauchs, bei den philosophischen Systemen notiert sie die Definitionen dieser Begriffe und beschreibt ihre Position in den verschiedenen Erlosungswegen und Kosmologien. Etwas schwach sind die historischen Einleitungen zu den verschiedenen buddhistischen Schulen (pp. 59, 125, 135, 139): unsere Kenntnisse sind heute doch wohl besser. Dies betrifft aber nicht die Ausfuhrungen uber Avidya selbst. Beachtenswert ist ferner, dass fur die Verfasserin der buddhistische Vijnanavada identisch ist mit dem Larkavatarasutra! . Zu den Ausfuhrungen uber Sankara ware folgendes zu sagen: Sankara kennt (zumindest im Brahma-Sutra-Bhasya) keine zwei Krafte der Avidya, eine avarana- und viksepasakti. E. Solomon weiss dann auch prompt - im Gegensatz zu den meisten andern Behauptungen - dafur keine Stellen beizubringen (pp. 147 und 235). Was sie dafur an indirekten Belegen bringt, ist ein Beweis fur zwei Arten von Avidya, die von Sankara systematisch noch nicht richtig verarbeitet sind (s. Vetter, "Zur Bedeutung des Illusionismus bei Sankara", WZKSO, XII-XIII, 1968, p. 407 ff.). Vor allem nach den seit 1950 erschienenen Aufsatzen von P. Hacker ist gegen die im ubrigen sachkundige Darstellung bei E. Solomon doch einzubringen: Sankara (hauptsachlich Kommentarverfasser und auf fruhere Kommentare sich stutzend!) muss an vielen Stellen mehr philologisch-historisch als systematisch untersucht werden. Im zweiten Teil des Buches behandelt die Verfasserin das erkenntnistheoretische Nichtwissen, den Irrtum. Im Vergleich etwa zu L. Schmithausens Studie zur Entwicklung der indischen Irrtumslehre in Mandanamisra's Vibhramavivekah (Wien, 1965), die sie naturlich nicht kennt, bemuht sie sich zwar bei weitem nicht so um eine Beschreibung der historischen Abhangigkeiten und Entwicklungen, bringt aber Material, das uber Mandanamisra hinausgeht (vor allem die mittelalterlichen Vedantaschulen), und gibt damit eine wertvolle Erganzung zu Schmithausens Buch. Zusammenfassend: Wenn auch Kritik im Detail - wie bei den meisten Buchern, die eine ganze Tradition behandeln - moglich ist, so verdient die Gesamtleistung doch alle Anerkennung. Und die klare Art der Darstellung macht das Buch auch zu einer empfehlenswerten Einleitung in die indische Philosophie. Utrecht T. Vetter Erich Frauwallner, Materialien zur altesten Erkenntnislehre der Karmamimamsa (=Osterreichische Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Kl., Sitzungsber., 259. Band 2. Abh. = Veroff. der Komm. f. Sprachen und Kulturen Sud- und Ostasiens, Heft 6). Wien, Hermann Bohlaus Nachf., 1968. 114 pp. OS 148, Professor Frauwallner's latest publication contains text and translation of two important texts for the study of the theory of cognition in early Mimamsa: 1. Sabarasvamin's Mimamsabhasya I, 1, 1-5; Dignaga's polemic against the Mimamsa in the first and second chapter of his Pramanasamuccaya. For his edition of the text of the Mimamsabhasya Frauwallner has made use of three editions, four South Indian manuscripts and commentaries on the bhasya. His edition corrects many wrong readings in the existing editions and shows clearly the desirability of a new edition of the entire bhasya.

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