Book Title: Die Entwicklung Des Ksanikatvanumanam Bei Dharmakirti
Author(s): Ernst Steinkellner
Publisher: Ernst Steinkellner

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Page 13
________________ Die Entwicklung des Kşaņikatvānumānam 373 Regel für die Feststellung der Vyāpti (anvayaḥ) beim svabhāvahetuḥ entspricht. „Ein nichtaugenblickliches [Ding] ist nicht derart (= bewirkend 41), weil [ein solches Bewirkendsein] auf jede Weise unmöglich ist. Dieses nichtaugenblickliche [Ding] ist nämlich nicht imstande, einen Zweck zu erfüllen, weil mit der Allmählichkeit und der Gleichzeitigkeit ein Widerspruch besteht. Es ist [zunächst] nicht [imstande] allmählich (kramena) 42 [einen Zweck zu erfüllen), weil bei einem [Ding], das, sofern es (von Mitursachen] nicht abhängt, bloß durch sein Vorhandensein bewirkend ist, eine Verzögerung (seines Wirkens) nicht am Platz ist. Ein früher nicht wirkendes [Ding] nämlich würde auch später nicht (wirkend] sein, weil es nicht sein Eigenwesen wäre. Liegt ferner eine Abhängigkeit [des wirkenden Dinges] vor, [so] haben wir [diesen Fall schon oben 43] besprochen. Es ist auch nicht gleichzeitig (yaugapadyena) wirkend, weil sein [in der einen Phase gegebenes, fähiges] Eigenwesen auch später nicht zum Nichtwirken geeignet wäre. Daher überschreitet das Fehlen jedweder Fähigkeit das Merkmal des Seienden. Was fähig ist, einen Zweck zu erfüllen, das ist hier in Wirklichkeit seiend. Nichtaugenblickliche [Dinge] sind daher nichtseiend, weil sie mit Allmählichkeit und Gleichzeitigkeit in Widerspruch stehen. Damit ist der zusammenfassende Vers angegeben.“ 44 Versucht man, die Regel für die Feststellung der Vyāpti an diesem Beweis zu verfolgen, ergibt sich folgende Struktur. Der Beweis würde lauten: „Alles Beschaffenheit] der Sache nach das Eigenwesen von etwas ist das zugleich die beweisende Beschaffenheit zu seinem Eigenwesen hat). Dieser [Nachweis] besteht im Auftreten eines Erkenntnismittels, das den Grund im Gegenteil des zu Beweisenden aufhebt." (anvayaniscayo 'pi svabhāvahetau sādhyadharmasya vastutas tadbhāvatayā sādhanadharmabhāvamātrānubandhasiddhih. 8ā sādhyavi paryaye hetor badhaka pramänavrttih. HB p. 4, 3-5). Im Pramånaviniscayah ist die Regel, jedenfalls für unseren Exkurs, bereits in Verwendung, doch habe ich bisher keine Stelle gefunden, in der sie explizit formuliert wäre. 41 Das bezieht sich auf den Schluß der vorangegangenen Polemik: ma bral na ni byed pa ñid do. 12 Vgl. HB II, Anm. III, 107. 43 Vgl. PVin II, Pf. 276a1-3; PV I, v. 194 = 196; PVSV p. 98, 11-17. 44 PVin II, Pf. 277 a 4-7: skad cig ma ma yin pa ni de ltar ma yin te rnam pa thams cad du mi srig paci phyir roll skad cid ma ma yin pa de ni don byed par srid pa ma yin terim dan cig car cgal baci phyir ro Il rim gyis ni ma yin te Itos pa med par ran yod tsam gyis byed pa por gyur pa ni sdod par mi rigs paci phyir ro || srar byed pa po ma yin pa ni phyis kyan mi gyur teran gi no bor (DN: bo) gyur ba med paci phyir ro || Itos pa yin na yan bsad zin toll (P: tel) cig car byed pa yan ma yin te deci rangi no bo ni phyis kyan mi byed par mi cthad paci phyir ro Il des na nus pa thame cad ldog pa de ni yod paci mtshan nid las cdas pa yin no adon byed nus pa gan yin pa Is de cdir don dam yod pa yin II de las (für: la DNP) rim dan rim ma yin ll Cgal phyir skad cig ma yin meda il ces bya ba ni bsdu baci tshigs su béad paco II (a: zit. Mrgendratantravșttiḥ, Bombay 1930, p. 86, 1f.; p. 87, 20 arthakriyasamartham yat tad atra paramarthasat | asanto 'koanikās tasmät keramakramavirodhatah II).

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