Book Title: Book Reviews
Author(s): J W De Jong
Publisher: J W De Jong

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Page 12
________________ 70 REVIEWS Lektion werden Vokabeln eingeführt, die dem häufiger vorkommenden Wortschatz entstammen. Sie sind ausgewählt nach den Erfordernissen des grammatischen Teils, welcher folgt. In diesem jeweils untergliederten Teil werden - stufenweise und aufeinander aufbauend - die Elemente der Grammatik - Morphologie und Syntax - eingeführt. Von Anfang an werden auch, soweit nötig, die Gebrauchsbedingungen der eingeführten Vokabeln behandelt. Der folgende dritte Teil enthält jeweils Übungsstücke für die Übersetzung vom Singhalesischen ins Englische (= A) und umgekehrt (= B). Zu A und B werden reichhaltige Übersetzungshilfen gegeben, die Hinweise zur Syntax und zur Idiomatik enthalten, ferner Sacherklärungen zum Wortschatz. Übersetzungen der englischen Sätze ins Singhalesische, welche der Kontrolle dienen, werden gesondert in einem späteren Abschnitt (S.272-301) zusammengefaßt. Die singhalesischen Laute, Wörter und Sätze der Lektionen werden durchweg in Umschrift mit lateinischen Buchstaben und den notwendigen Spezialzeichen wiedergegeben. Die Umschrift stellt einen Kompromiß dar zwischen den tatsächlichen Lautungen und den Schreibungen, die sich bei einer Transliteration des geschriebenen colloquial Sinhalese ergeben würden. Die Lektionen 1 bis 17 enthalten zusätzlich eine Einführung in die singhalesische Schrift, in der auch die in Lehnwörtern aus dem Pāli und Sanskrit vorkommenden Zeichen und Ligaturen berücksichtigt worden sind. Diese Einführung befriedigt nicht recht. Das liegt weniger daran, daß in dem Buch nur handgeschriebene Zeichen der geschriebenen Schrift (d.h. nicht die Zeichen der Druckschrift?) reproduziert worden sind, die teils wegen ihrer Kleinheit, teils wegen ihrer Undeutlichkeit nur schwer lesbar sind (besonders krass trotz der beigegebenen Transkription in dem abschließenden Text S. 143 f.). Es kommen in den Schriftproben vielmehr mehrfach singhalesische Wörter vor, deren Bedeutung dem Lernenden nicht erklärt wird. Gravierend macht sich bemerkbar, daß in dem Lehrbuch überhaupt auf eine systematische Behandlung des Verhältnisses von tatsächlich vorkommender Schreibung und gesprochener Sprache (= Aussprache) verzichtet worden ist. Vereinzelte Hinweise zur schriftsprachlichen Schreibweise (s. dazu unten) können da nur unzulänglich Abhilfe schaffen. Sehen wir von Lehn- und Fremdwörtern einmal ab, so unterscheidet sich die Schreibung der Wörter der gesprochenen singhalesischen Sprache doch auch in vielerlei Hinsicht von der Schreibweise, die sich ergäbe, wenn anstelle der von Reynolds für die Wiedergabe von Lauten, Formen, Wörtern und Sätzen gewählten Transkriptionszeichen die entsprechenden Zeichen des singhalesischen Alphabets eingesetzt würden. Den Schluß des Lehrbuchs bildet ein Glossar (S. 302-319). Mit Hilfe der Hinweise bei den Wörtern des Glossars sind die Stellen zu finden, an welchen ein Wort eingeführt ist und/oder seine Bedeutung (en) und Verwendungsbedingungen behandelt worden sind. Reynolds "Course", reich an Material und Erklärungen, ist sehr wohl geeignet, in die gesprochene singhalesische Sprache einzuführen, wenn dies mit Hilfe eines des Singhalesischen Kundigen geschieht. Daß das Lehrbuch durchweg auch zum Selbststudium dienen könne, erscheint zweifelhaft. Mit der Einführung in die Schrift dürfte der Autodidakt aus den genannten Gründen Schwierigkeiten haben. Er wird sich auch zusätzliche Beispiele zur Verdeutlichung bestimmter grammatischer Regeln wünschen (z. B. S. 79 zum Gebrauch von nemeyi; S. 95 zur Veränderung des Stammsilbenvokals in der Vergangenheitsform; S. 120 zur Verwendung von ban; S. 171 zum Gebrauch von hamba venavaa; S. 236 zur vena anik nach æra). Der Text S. 143 f. bleibt ohne jeden Kommentar, es ist der einzige zusammenhängende Text, den das Lehrbuch bietet. Anstelle der ohne jeden inhaltlichen Zusammenhang nebeneinanderstehenden Beispielsätze der Übungsstücke hätten die jeweils zu verdeutlichenden grammatischen Regeln wenigstens hier und da in zusammenhängenden Texten (Dialogen, Beschreibungen, Erzählungen) exemplifiziert werden können. Die Darstellung des grammatischen Stoffes ist nicht immer übersichtlich. Mehr Raum hätte auf jeden Fall auf die Hauptunterscheidungen im System der Verben verwendet werden sollen. Dies betrifft die Unterscheidungen sowohl nach formalmorphologischen Kriterien (Verben auf anavaa, -inavaa und enavaa sowie die Klasse der Verben mit unregelmäßiger Bildung des Präsens- und Präteritalstammes) als auch nach semantischen Gesichtspunkten. Auf S. 94 werden zunächst nur zwei Konjugationstypen unterschieden; auf S. 102 werden sodann die Involitiva auf enavaa trotz andersartiger Bildung ihrer Vergangen

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