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A Wezler
Der arrasarvatmakatvavida
367 6. Bevor man jedoch den offenbar auf diesen Beobachtungen beruhenden Ge dankenschritt des Herausgebers mitvollzieht, wird man zunächst doch nach weiteren Belegstellen für diesen sarveservatmakatvavade im Nayacakra bzw. dem Kommentar Ausschau halten. Jambūvijayaji aber verzeichnet in seiner Gayacakre vrou vacatury aresülikhitanam vada vidi gruntha gran thakinamnam such gar keine derartige Lehre". Der Index, welcher der Edition von Vijayalabdhisüri beigereben ist", dagegen weist, wenn auch nur unter dem Stichwort arusarvatmakat, zwei Eintragungen auf.
[zwischen den drei Konstituenten) bildet, daß [das Entstehen der Erscheinungswelt] ein Umwandlungsprozeß ist und daß [die Urmaterie bei der allgemeinen Vernich. tung des gesamten Weltalls (mahapralaya) wieder zu dem Zustand vollkommenen Gleichgewichts (und vollkommener Ruhe) zurückkehrt. Insofern diese (Elemente der Lehre) nicht stimmig sind, hat auch die Konstruktion/Annahme von Schöpfung (als Entfaltung der Erscheinungswelt und Resorption (derselben) keine Grundlage, da es die Urmaterie nicht gibt. Weil diese [Konstruktion) ohne Grundlage ist, ist auch die (Behauptung) falsch, daß das Tätigwerden (der Urmaterie auf die Erschelnungswelt hin) durch den Zweck/das Interesse der Seele (puruse) als Ursache veranlaßt ist". Da diese (Behauptung) falsch ist, stellt auch die Kenntnis, die das zum Inhalt hat (d.h. sich auf das Unentfaltete, Entfaltete und die Seele bezieht), in Wahrheit ein Nicht-Wissen dar. Da das ein Nicht-Wissen ist, gibt es auch das durch [dieses Wissen (angeblich) zu erreichende Ziel des puruse (in Gestalt der Erlösung] nicht. Damit/infolgedessen ist der Lehr]Inhalt des gesamten ($asti Tantra in der Tat destruiert: was bleibt in dem (das gesamte System behandelnden) selbständigen Werk" des Visagana (als haltbar) noch übrig? Diese vermeintlich wohl-formulierte, [in Wahrheit aber nicht stimmige Lehre von Obersinnlichem ist aufzugeben! Wenn sie stimmig wire, würden wir sie annehmen, obwohl sie sich auf Übersinnliches bezieht, sie ist aber nicht stimmig. fasmar sarwasarvatmakatvaparigraha ewa nyāyyah." - Ein anderer jedoch (meint usw.: Es ist logisch nicht angiingig, sich die An. sicht ganz und gar zueigen zu machen, daß alles aus al. lem besteht..." Offenbar hat Jambüvijayaji den hier unibersetztgelassenen Satz dahingehend verstanden, daß ein sarvasarvatmakarvavadin seine gegen die Metaphysik des Samkhya gerichtete Kritik in der Feststellung gipfeln labt, daß folg. lich allein seine eigene Position logisch unanfechtbar ist. Wegen des folgenden anyah punar tahap" und des Inhalts der folgenden Darlegungen, die mit einer klaren Negierung der vorangehenden Aussage beginnen, kann in der Tat kein Zweifel daran bestehen, daß hier inkompatible, ja kontrare, philosophische Standpunkte einander gegenübergestellt werden, und daß die vorgängige Widerlegung zentraler Elemente der Samkhya-Lehre von jemandem anderen als dem erst danach zu Wort kommenden ivaravadin vorgetragen worden sein muß.
6.1. Die erste Belegstelle gehört in den Zusammenhang der kritischen Erörterung des sakarya und aserkaryavada; es heißt dort (Nayacakra 38.2-4) - Text stück BJ: sarvasarvatmakatvasarakaranavat sevadikriyakalapo yatha arthaprāpteh karanam tatha klesaprāpter api, wozu Simhasūri erläuternd ausführt (38.20-23)
- Textstück C): sthavarajarigamabhyavahtänyonyarasarudhiradirüpädiparinama partivaitvarūpyadarSanat sarvarn sarvatmakam, tata eva Sarvar sarvasya karanam karyam ceti krha sevidikriyakala po yatha arthaprapreh karanam rathä klefapräpter api prakalpyata eva karanam / tad api ca phalam arthaklespräptyády aniyatam, ubhayatra vyabhicärät /..dadie Vielgestaltigkeit der Erscheinungswelt, die dadurch zustandekommt), daß etwas durch einen Umwandlungsprozeß in einen anderen Zustand gerät wie z. B. das, was von vegetabilischen oder animalischen Wesen als Nahrung aufgenommen wird, wechselseitig (d.h. bel den einen) 2.B. die Gestalt von Salt usw., (bel den anderen) z.B. die Gestalt von Blut usw. annimmt (oder besser: wie . B.. indem von vegetabili schen und animalischen Wesen eines das andere sich als Nahrung zufuhrt. (das ver zehrte animalische Wesen) 2.B. die Gestalt von Saft usw.. (das verzehrte vegeta. bilische Wesen) 2.B. die Gestalt von Blut usw. annimmt), (da also diese Vielgestaltigkeit eine empirische Tatsache ist, besteht alles aus allem. Aus eben diesem Grund ist alles Ursache von allem und Wirkung von allem. Insofern diese Meinung vertreten wird, wird das Bündel von religios.rituellen Handlungen wie Verehrung seiner Gottheit] usw. ebenso, wie es eine Ursache für die Erreichung des Heils-1 Ziels darstellt, in der Tat als Ursache auch der Erlangung von Beflockungen bestimmt. Und auch dieses Resultat in Gestalt der Erreichung des (Heils) Ziels bzw. der Erlangung von Befleckungen usw. steht nicht sicher fest, da es in beiden Fällen ein Fehlgehen gibt."
6.2. Die zweite Belegstelle führt in die Diskussion uber verschiedene Definitionen des Mittels gültiger Erkenntnis sinnliche Wahrnehmung (pratyaksa). Nachdem Mallavidin sich eingehend mit Dignagas Bestimmung pratyaksom kalpanapo
34 Man beachte, dat hier statt des eblichen Samkhya-Terminus periname in gleicher technt
scher Bedeutung der Begriff viperfama verwendet wird, 35 Jambúvijayají verweist wa af Samkhyeuptati, tarika 31. Za vergleichen wäre auderdem
die Yuktidipiki auch zu kariki 17 (ed. Pandey.p. 77 fr.). 36 Zu dem Begriff entre vil Yuktidipika (ed. Pandey). p. 5.20 ff. und dazu VI. Some Obser
vations on the Yuklidipika" (In: XVm. Deutscher Orientalistentag vom 1. bis 5. Okt. 1972
in Lübeck. Vorträge, hrsg. von W. Volgt. Wiesbaden 1971, 436 f.). S. auch u. Anm. 72. 37 Die im Kontext unsinnige Lesart ne punch word die Vijayalabdhisuri in den von ihm te
konstruierten Grundtext aufgenommen hat, wird von Jamburiyeli gar nicht verzeichnet. Beruht sie auf Verlegung einer Handschrift durch den ersteren Herausgeber?
38 Im 1. Bd. seiner Ausgabe, Anhang p. 247 39 Im 4. Bd. seiner Ausgabe, Anhang p. 26 T. Warum er diesen Wintlichen Index wusge
rechnet nach den Seitenzahlen und leider nicht alphabetisch geordnet hat, bleibt unerfindlich.