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________________ Uber den sakramentalen Charakter des Dharma 113 112 A. WEZLER Zweimalgeborener immerdar" zu pflegen trachten, er bildet die Voraussetzung fur die Erlangung des vedaphala (d.h. sehr wahrscheinlich der Frucht des Vollzugs von im Veda gelehrten Opferhandlungen), 1deg er bestimmt den ,,Zugang zum dharina", wie die. munis erkannt haben, (d.h. wohl, ob man dharina-Substanz erwirbt oder nicht),161 er ist also "62 die letzte/letztlich die Wurzel aller Askese (tapas). 163 Auf diese Weise zu zentralen Begriffen der hinduistischen Tradition in Verbindung gebracht, gewinnt der acara nicht nur ganz erheblich an Bedeutung, sondern auch an Umfang: Der acara ist das Gesamt richtigen Verhaltens vor dem Vollzug wie im Vollzug und damit ein ganz besonders wichtiger Teil des vedischen wie des dharma des Dharmasastra. Beiden Schemata (,,A : B und C" und ,,A : B und C und Xn) gemeinsam aber ist genau dies, dass der acara als ein Bestandteil des Dharma dargestellt wird. Dieser Feststellung gegenuber ist die Frage, was denn nun genau in Manu 1.107 gemeint ist, nachgeordnet. Sie soll auch unbeantwortet bleiben, denn gleichgultig, ob der acara von dem Verfasser als einer von zwei Teilen oder einer von mehreren Teilen betrachtet wird, uber die kausale oder histori sche oder kognitive Beziehung zwischen ihm und dem Dharma wird damit keine Aussage gemacht. Die Behauptung DERRETTS, Manu sage in 1.107, dass das Dharmasastra selbst ,,the fruit of customs" sci , kann, so ist auch in diesem Fall wieder festzustellen, nicht aufrechterhalten werden. Als -- konstitutiver - Teil des Dharma wird der acara auch in Manu 1.108104 angesehen, und man kann deshalb von ihm sagen, dass er einer der Gegenstande darstellt, von denen das/dieses Dharinasastra handelt, aber mehr eben nicht. Dic Charakterisierung des acara als sasvata in 1.107 macht zwar deutlich, dass er als etwas Unwandelbares, seit unvordenklichen Zeiten Gegebenes gedacht ist. Manu darf aber nicht dahingehend missverstanden werden, dass er hier etwas uber die historische Beziehung des Dharmasastra zu dem als acara Bezeichneten aussagt: Fur ihn ist der acara das ideale richtige Verhalten als Norin und Praxis, erangelt also jeglicher historischer Dimension. Er will nicht die oder einen Teil der Entstehung bzw. Herkunft seiner Smsti erklaren, sondern - werbend - ihren inhaltlichen Umfang angeben. Was die einheimischen Rezipienten aus diesem und den folgenden Versen hinsichtlich der Frage der Duldung - mehr oder weniger alter - regionaler Brauches herausgelesen haben, ist wiederum etwas anderes. 166 lem, dass mit asmin, wie Nandana expliziert, traye gemeint ist. - Vgl. auch R. LINGAT, 0. c. (s. 0. S. 69, Anm. 20), p. 197f. 19 Auch wenn man, was naheliegt, sada mit yukto und nityam mit syad (atmavan) verbindet, ist die Emphase spurbar, die hier auf immerwahrende Rechtschaffenheit gelegt wird. 164 Vgl. o. S. 111 Anm. 156. 160 Medbatithis Explizierung vedavihitakarmanusthanaphalam vedaphalamity uktam / samagrany avikalani vaidikani karmapy anutisthan yady acarabhrasto na tatah putrakamadiphalam asnuta iti ninda) ist gewiss der Nandanas (vedoktaphalam dharmaphalam iti yavat) bzw. Ramacandras (vedaphalam vedadhyayanam) vorzuziehen. 101 Vgl. etwa Medhatithi und Sarvajnanarayana (gatim (=) praptim), bzw. Govindarajas (dharmasya praptim) bzw. Kulluka (dharmapraptim). 165 Vgl. auch R. LINGATS, 0. c. (s. 0. S. 69 Anm. 20) p. 14, Ermahnung, dass ,,(one must take care to avoid consusing this ideal "custom" with what we call custom, that is to say practices confirmed by immemorial usages, custom followed by everyone, habitual practices of a group, perhaps arising from convention". 162 Diese Wiedergabe von evam beruht auf Kullukas Interpretation (uktaprakarepa). 1) Eine langere Abhandlung uber tapas in der Manusmrti habe ich in Vorbereitung. 100 Auf Wunsch der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften verzichte ich auf die Anfugung des ,,ceterum censeo ..." am Ende des Aufsatzes. Intcressierte finden es am Schluss aller meiner Arbeiten der letzten Jahre und werden ihm auch in Zukunft wiederbegegnen".
SR No.269455
Book TitleUber Den Sakramentalen Charakter Des Dharma Nachinnend
Original Sutra AuthorN/A
AuthorAlbrecht Wezler
PublisherAlbrecht Wezler
Publication Year
Total Pages26
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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