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________________ 110 Über den sakramentalen Charakter des Dharma 111 richten. Diese müßten eigentlich in derselben eingehenden Weise analysiert werden, wie es mit Manu 1.107 hier versucht wird. Aber auch bei kurzer Betrachtung ist erkennbar, daß sie ihrerseits, sit venia verbo, der Verherrlichung des acāra dienen: Er ist, so erfährt man, als in der śruti und smrti" gelehrt der höchste, bzw. der höchste in der śruti und smrti gelehrte dharma, ! ihn muß ein A. WEZLER als auch wiederzugeben." Es fragt sich aber, welchen argumentativen Wert die Annahme innerer Kohärenz bei einem Text haben kann, der verschiedentlich genau umgekehrt inkohärent ist. Deshalb kann die Alternative des Schemas ..A und B und C" interpretatorisch nicht völlig ausgeschlossen werden. Entscheidend aber für diesen Exkurs ist das (Teil-)Ergebnis, daß Manu 1.107, wenn man von dieser syntaktischen Struktur ausgeht, ganz gewiß nicht die Behauptung DERRETTS rechtfertigt, in diesem Vers werde gesagt, daß das Dharmaśāstra selbst, the fruit of customs" sei. Wie aber steht es um die beiden verbleibenden Möglichkeilen („A: B und C" und ..A: B und C und X")? Kann wenigstens zwischen diesen beiden eine Entscheidung getroffen werden? Von der Sache her, d.h. von der inhaltlichen Bestimmung des Dharma her, nicht, denn karman und äcara sind dehnbare Begriffe, und dharma selbst ist auch nicht klar definiert. Das Attribut säsvata, „auf einer kontinuierlichen Folge/[Überlieferungs-Reihe beruhend hilf in dieser Hinsicht nicht weiter, wenn es auch präzisiert, daß unter åcåra traditioneller Brauch als ein Gesamt verbindliches Verhaltensmuster gemeint ist. Was den engeren Kontext von Manu 1.107 anbelangt, wäre der Blick vor allem auf die nächsten drei Verse (1.108-110) zu ācarah paramo dharmah Śrutyuktah smärta evaca/ tasmad asmin sada yukto nityam syādātmavândvijah //108 // acarad vicyuio vipro na vedaphalam aśnute/ acarepa lu sampyuklab sampūrpaphalabhāk smptab//109 // evam acaralo drsivi dharmasya munayo galim/ sarvasya tapuso mülnm Acaram jagshub puram // 110 // smärta kann in der Tat, wie Medhatithi - wenn auch in freier Deutung des eigentlich nur die Zugehörigkeit ausdrückenden Sekundärsuffixes - erläutert, nur smrtişük bedeuten. Selbst wenn man srulyuktah und smarta CVN ce mil dharmah verbindet, ergibt sich, daß hier die starke, den icire auf höchste aufwertende Behauplung aufgestellt wird, er sei..im Veda gelehrt". 1 Daß ca trotz der Subsumtion von B und unter den Oberbegriff dharma als satzanschließende Konjunktion verwendet ist, wäre zumindest un logisch S.O.S. 74 nebst Anm. 38. 154 Vgl. G. KLINGENSCHMITT, ,,Altindisch śas val", in: MSS, Heft 33 (1975), S. 67-78. *** Ob der Verfasser von Manu 1.107 selbst bereits, wie Medhatithi meint, durch jetzt lebende [Menschen) in Gang gesetzte Verhaltensformen (viddhaparamparayi nedinintanaih pravartitah) zurückweisen wollte, bleibe dahingestellt. Trotzdem verdient Medhatithis Explizierung der Grundhaltung jedes Traditionalismus unsere Beachtung. Vgl. auch seine Feststellung yo yah pūrvatara sa sa pramapalaro lokenabhyupagamyale "atpramipam bidarayapasya' (cf. MS 1.1.5) iti (am Ende seines Kommentars zu Manu 1.4) 1 KANE (History of Dharmasastra, Vol. III, Sec. Ed., Poona 1973, p. 875) setzt sich eingehender mit diesem Vers auseinander: ,,Two constructions are possible: (1) that the word acára is qualified by the words 'Srutyuktal and smärta' and that the first half declares that usages declared in the Veda or smrti are transcendental law ...(2) that ackra by itself and other rules of conduct declared in the śruti or smrti are transcendental (i.e. bere in the first half of the verse there is a reference to three kinds of acaras ... )" Und er vertritt dann die Ansicht, daß (or we look to the preceding verse and the following verses (thal eulogise acara) the 2nd construction looks more natural and bas been accepted by the decided cases when they lay down that 'immemorial usage is transcendental law' (SIR WILLIAM JONES' translation of Manu 1.108) ..". Mir will jedoch scheinen, daß dies gerade die weniger natürliche Konstruktion wäre, setzt sic doch voraus, daß dharma mit śrutyukte und smártah) zu verbinden ist, paramo Prädikal zu allen drei Subjekten ist und vor al
SR No.269455
Book TitleUber Den Sakramentalen Charakter Des Dharma Nachinnend
Original Sutra AuthorN/A
AuthorAlbrecht Wezler
PublisherAlbrecht Wezler
Publication Year
Total Pages26
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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