________________ BEITRAGE ZUR APOHALEHRE. 287 vollkommen von Dharmakirti abhangig. An sehr vielem hat er uberhaupt nichts geandert, und wo er andert, handelt es sich im Grunde doch um keine wirklich neuen Gedanken, sondern nur um eine Umformung der Gedanken Dharmakirtis, wobei er sogar in Widerspruche gerat und das sorgfaltig ausgeglichene Ebenmass von Dharmakirtis Gedankengebaude stort. Dazu kommt, dass er sich zu seinen Anderungen grosstenteils durch gegnerische Angriffe bestimmen liess, oder weil eine Formulierung Dharmakirtis im Laufe der Zeit unverstandlich geworden war, aber nicht durch neue Beobachtungen, oder weil er die der Lehre zugrunde liegenden Tatsachen selbst anders gesehen hatte. Auch sind seine Gedanken nicht folgerichtig bis zum letzten Ende durchgefuhrt. Ja auch seine ruhige sachliche Schreibweise grenzt an Zuruckhaltung und lasst den Nachdruck in der Ausfuhrung der Gedanken vermissen. Wir finden also bei Dharmottara ein ernstes anerkennenswertes. Bemuhen und beachtenswert selbstandige Gedanken, die fur die spatere Entwicklung anregend und teilweise richtunggebend waren, er zeigt aber so recht deutlich, dass Dharmakirti nicht nur den Hohepunkt, sondern auch das Ende einer Entwicklung bedeutete, und dass unter seinen Nachfolgern keiner fahig war, ein ebenburtiger Fortsetzer seines Werkes zu werden.