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E. FRAUWALLNER.
stand der Worte betont, was an den Exkurs des letzten Abschnittes erinnert. Ja er geht sogar so weit, daß er zuletzt im teilweisen Widerspruch mit seiner ursprünglichen Feststellung eine doppelte Sonderung für den Gegenstand der Worte erklärt, den Gegenstand der Vorstellungen und diese bestimmte Beschaffenheit. Damit ist das Werk zu Ende.
Suchen wir nun im Anschluß an das Gesagte, das Wichtigste, was Dharmottara an eigenen Gedanken in diesem Werk niedergelegt hat, in wenigen Worten zusammenzufassen, so ergibt sich ungefähr folgendes. Er hat versucht, das Wesen des Gegenstandes der Vorstellungen genauer zu bestimmen, indem er erklärte, daß dieser weder den Dingen der Außenwelt noch der Erkenntnis angehöre, sondern daß er etwas vollkommen Unwirkliches sei (alīkam), das uns als etwas Äußeres erscheine (bähyam), in Wirklichkeit aber nur von unserer Erkenntnis in die Außenwelt hineingestellt werde (aropitam). Ferner hat er den negativen Charakter des Gegenstandes der Vorstellungen als Sonderung von anderem besonders scharf hervorgehoben und vor allem mit seiner vollkommenen Unwirklichkeit begründet. Schließlich hat er im Anschluß daran auch bei den äußeren Dingen nur die Verschiedenheit von anderem als das gelten lassen, was durch die Vorstellungen bestimmt wird. Davon ist der Versuch, das Wesen des Gegenstandes der Vorstellungen genauer zu bestimmen, beachtenswert in seinem Streben, einen wichtigen Punkt der Lehre klarer zu erfassen, und hat auf die weitere Entwicklung anregend gewirkt. Er kündigt aber doch schon eine Richtung an, die sich vor allem mit Formulierungen quält, ohne die Erkenntnis der Dinge selbst zu fördern. Die überstarke Betonung der negativen Seite der Apohalehre dagegen hat nicht nur schon Dharmottara selber in Schwierigkeiten verstrickt, sondern im weiteren Verlauf der Entwicklung auch einen Rückschlag in der entgegensetzten Richtung zur Folge gehabt.
Damit wäre wohl das Wichtigste über Dharmottaras Leistung auf dem Gebiete der Apohalehre gesagt. Wir finden also bestätigt, was wir in der Einleitung zu unserer Arbeit über die Selbständigkeit seines Denkens bemerkt haben. Er hat tatsächlich entscheidende Punkte der Apohalehre neu aufgefaßt und gestaltet. Das darf uns aber nicht über seine Schwächen hinwegtäuschen. Im wesentlichen ist er doch