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________________ zen der buddhistischen Ethik für das Verhältnis des Buddhismus zur Natur ergeben. Dies soll unter drei Gesichtspunkten geschehen: 1. im Zusammenhang mit dem Heils- oder Idealzustand, 2. im Rahmen der buddhistischen Spiritualität (Meditation, Mystik), 3. im Hinblick auf das praktische Verhalten. Die Grundsätze der Ethik werden naturgemäß vor allem im Kontext des dritten Gesichtspunktes relevant werden. I Die Welt besteht im älteren Buddhismus, unbeschadet zyklischer Zusammenbrüche von Teilsystemen, seit anfangloser Zeit. Sie ist nicht die Schöpfung eines allmächtigen Gottes. Das Dasein in ihr ist kein einmaliges. Nach dem Tode wird man erneut geboren, wieder als Mensch oder auch in einer anderen Existenzform, etwa als Tier oder auch als Höllenoder Himmelswesen. Und man ist nicht erstmalig in ein solches Dasein hineingeraten oder hineingeschickt worden, sondern man steckt seit jeher in einem anfanglosen Prozeß des Immer-wieder-geboren-Werdensund-Sterbens; und sofern man nicht den buddhistischen Erlösungsweg beschreitet, bleibt man auch in diesem Prozeß, weil man es letztlich selbst so will. Dieser Wille, dieses Daseinwollen beruht aber auf einer fundamentalen Fehleinschätzung des Daseins. Denn in Wahrheit ist es nichts Erstrebenswertes, sondern, aufgrund seiner Vergänglichkeit und Veränderlichkeit, etwas zutiefst Unbefriedigendes und in diesem ontologischen Sinne Leidhaftes". Dies gilt sogar für die Himmelswesen. Die niederen Existenzformen einschließlich der menschlichen sind überdies seelischem Leid und körperlichem Schmerz unterworfen, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß. So ist z. B. eine Existenz als Tier nach buddhistischer (und überhaupt indischer) Auffassung schlechter als menschliches Dasein, d. h. unangenehmer, mit mehr Schmerz verbunden, da die Tiere (als Wildtiere) einander auffressen und (als Haustiere) von den Menschen versklavt und gequält werden'. Pflanzen sind nach buddhistischer Auffassung komme ich am Ende des Vortrags noch zurück - keine Lebewesen. Sie leiden infolgedessen auch nicht, und man kann auch nicht als Pflanze wiedergeboren werden. auf Ausnahmen 102
SR No.269636
Book TitleBuddhismus Und Natur
Original Sutra AuthorN/A
AuthorL Schmithausen
PublisherL Schmithausen
Publication Year
Total Pages34
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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