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________________ Traditionell-indische Vorstellungen über die Füße in Literatur und Kunst Erwähnt seien hier wenigstens noch Hufsandalen - das Äquivalent der römischen soleae ferreae - zu Harsas Zeit (1. Hälfte des 7. Jh.), denn Hufbeschlag mit Nägeln hat es m. W. im alten Indien nicht gegeben.32 321 Wolfsspuren haben in die Philosophie Eingang gefunden, und zwar erscheinen sie einmal im Mahabharata als Beispiel eines sinnlosen Diskussionsgegenstandes und. zum andern bei dem Buddhisten Candrakirti, der den Standpunkt eines Materialisten darlegt, der anhand von Fingerabdrücken im Straßensand und ihrer Interpretation durch Leute, die ihre Entstehung nicht beobachtet haben, aber sie dennoch für Wolfsspuren halten, die Ansicht aufzuzwingen versucht, daß in gleicher Weise keine Existenz einer Seele postuliert werden darf, welche doch genauso bislang niemand wahrgenommen hat. 322 263 Saśapada schließlich hat im Sanskrit nicht die Bedeutung,Hasenfuß (Feigling), sondern ‚Hasenspur', d. h.,,etwas, worüber man leicht hinwegkommt" (pwb)." 323 Als Symbol des Unsichtbaren und Geheimen wird bereits im Ṛgveda die Vogelspur verwendet, wenn der Dichter sagt (4, 5, 8): ,Agni bewahrt (als sein Geheimnis) den geliebten Gipfel der Erde, die Spur des Vogels (Geldner).324 Es begegnen ferner imehrmals Spuren von Unglücksvögeln, besonders der Taube, im RV (10, 165, 5),mit einem Vers scheuchet die Taube fort; führet die Kuh herum (...), alle bösen Spuren austilgend' und später,325 Füße tiergestaltiger Wesen Außer echten Tieren kennt Indien auch tiergestaltige Wesen verschiedener Arten, z. B. den sarabha, der in der vedischen Zeit in Verbindung mit der Ziege genannt326 und im Mittelalter mit Gaur und Yak als einhufig beschrieben,327 mithin anscheinend als wirklich existierendes Tier aufgefaßt wird, im Epos jedoch als achtpfotiges Ungeheuer erscheint, das Löwen und Elefanten tötet.328 Ferner das weiße fliegende Pferd Valaha oder Balaha mit Krähenschnabel und muñjagrasartigem Fell, eine Reinkarnation des Bodhisatta oder des Lokeśvara, von dem 250 Kaufleute, die bei einer von Rākṣasīs 321 So spricht Baņa, Hcar (Bombay 1946) 63, 1 von Pferden mit loha-pitha-kathina-khura-mandalaiḥ. Siehe ferner meinen im Druck befindlichen Aufsatz,,Der Küțâgära". - Von versilberten Kuhhufen ist im AgniPur 210, 30 und 32 die Rede; lederne Elefanten,,schuhe" nennt Kautilya 10, 3, 20 (Meyer [vgl. Anm. 23] 569, 26 und 570, 25 f.). 322 Siehe W.B. Bollée, Studien zum Suyagaḍa I (Wiesbaden 1977) 58 Anm. 20. 323 Bāna, Hcar 214, 4f. Der Hase gilt als Maß des Südras und als kleinster Männlichkeitstyp in der Erotik (H. Zimmer, Kunstform und Yoga im indischen Kultbild [Berlin 1926] 158). 324 Vgl. RV 10, 5, 1; 1, 25, 7 an Varuna:,,Der die Spur der Vögel weiß, die in der Luft fliegen (...)", etc. 325 SankhGS 5, 5; BharadvajaGS 2, 32; AśvGS 3, 7, 7 (vgl. Caland, Zauberritual [vgl. Anm. 292] 150 Anm. 2); VārāhaGP 12. 326 AV 9,5,9; ŚB 1, 2, 3, 9. 327 BhagPur (Benares 1952) 3, 10, 22. 328 Mbh cr. ed. 3, 134, 14; 12, 117, 34 und 38.
SR No.269614
Book TitleTraditionell Indische Vorstellungen Uber Die Fuse In Literatur und Kunst
Original Sutra AuthorN/A
AuthorFur Klaus Fischer
PublisherFur Klaus Fischer
Publication Year
Total Pages55
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size10 MB
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