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________________ 102 A WEZLER Über den sakramentalen Charakter des Dharma 103 meinsamo", und das heißt hier, der für alle Menschen" unabhängig von ihrem Stand (varna) ..[geltende dharma)" gemeint, ,,das, was puruşadharma heißt" (puruṣadharmakhyah (unmittelbar der gerade zitierten Phrase sädhärando vorangehend)). So begegnet das Kompositum puruşadharma denn auch bei Kullūka wieder, durch dessen Erläuterung (varacatuştayasyaiva puruşadharmarūpe acarah sasvatah) jedoch noch einmal deutlich wird, daß dieser Ausdrick ähnlich wie, aber wohl noch eindeutiger als sädharanadharma'' selbst oder såmasika dharma' oder såmånyadharma! eben Verhaltensnormen meint, welche als die Menschen (schlechthin)" bindend angesehen werden. Offen bleiben muß dabei freilich, ob die Kommentatoren den Ausdruck „alle vier varnas" in 1.107 dahingehend verstanden haben - und ob der Verfas stellung treffen zu können, daß das zentrale Problem der Interpretation des Wortlauts, wenn es denn überhaupt erkannt worden ist, offenbar auf unterschiedliche Weise gelöst wurde, aber selbst in der annotierten Übersetzung von BOHLER nicht einmal erwähnt wird. Was ich meine, ist natürlich das logische Verhältnis, in dem die Nominative dhannah, gunadoşau und acārah zucinander sichen. Die Mehrheit der Übersetzer geht, gewiß unter dem Eindruck der auf den zweiten wie den dritten Nominativ folgenden Konjunktion (ca), allem Anschein nach von der Annahme aus, daß die Aufzählung von drei voneinander verschiedenen Dingen intendiert ist. Nur JHA schlägt einen anderen Weg ein, indem er dhanna als den beiden anderen übergeordneten Begriff versteht. Folgt JHA damit Medhatithi, dessen Bhäşya er ja zugleich übersetzt? Ersichtlich, denn gemäß Medhätithi dient der Ausdruck karman, da (der Begrin) dharma genannt ist, (lediglich) zur Erfüllung der metrischen [Notwendigkeiten]" (dharma ity ukte kar magrahanam vittapuraņārtham) - ein Argumentationsschema, von dem er gern Gebrauch macht!" -, und, wird der dharma, der auf ācāra dem acara als maßgeblicher Erkenntnis(quelle) beruht, [hier] als åcåra bezeichnet“ (acarapramanako dharma 'ācāra' ity uktah).'* Andere Kommentatoren stellen explizit fest, daß (der) ácira auch dharma ist, d.h. unter den Begriff dhamma fällt und, ..da dem so ist, seine) gesonderte Nennung dem Zweck dient, aul (scine, (des) acara besondere Wichtigkeit hinzuweisen" - ein weiteres Argumentationsschema; so Kullūka - und wörtlich übereinstimmend Manirāma: dharmatve 'py ācārasya pradhänyakhyapanaya ptharinirdesah, wobei Kullūka sich wahrscheinlich von Govindarāja hat inspirieren lassen (sādharanapradhanyakhyapanárthai căsya prthaggrahaņam). Mit sādharana bei letzterem ist der ge 1 Vgl. z. B. Govindasvamin zu BaudhDhS 1.1.3 (unter Zitierung von Gaur DhS (10.1 (2.1.1)) APTE (The Practical Sanskrit-English Dictionary Kyoto 1978) zitiert s.v. sadharapa den Vers shimsā satyam asteyam Saucam indriyanigrahah/ damah kşamārjavam dana dharmam sadharapan vidub I, der zwar an Yajas 1.122 erinnert, welchen L. STERNBACH (Maha-SubhasitaSarigraha, Vol. II, Hoshiarpur 1976, p. 109 allein zitiert), von dem aber nicht klar ist, in welchem Verhältnis er zu ihm steht. sådharapd bei Govindaraja ist sicher verkürzles Kompositum für sidharapadharma. 1* Vgl. z. B. Manu 10.63: whimsi satyam asteyam faucam indriyani grahah / eta samásikan dharmam citurvamye 'bravin manuh II. Man beachle den Zusatz von caturvarpyn, der daraufhin deuten könnte, dass der Ausdruck simásika dharma selbst nicht absolut klar, also bereits terminologisch festgelegt ist. Medhatithi erklärt samasikam durch samastasya sarvamanusyabhedajter uklani, na brahmapādijativibhāgena. 12) Vgl. z. B. scinen Kommentar zu Manu 1.4. " Ich zitiere Medhătithi - und andere Kommentatoren - aus II DAVES Ausgabe (Manu-Smrti with nine commentaries ..., Vol. 1 (Adhyāyas 1-2), Bombay 1912 (p. 1381 ) Auf den zitierten Satz folgt übrigens der Verweis dvitiye cainam (scil. Acara) viveksyāmah, der sich auf das Manubhisya zu 2.6 bezieht und nicht zu 2.4, wie JHA in seiner Übersetzung behauptet. *** Vgl. P. HACKER, „Dharma im Hinduismus" Lc. (vgl. o. S. 62 Anm. 4), S. 498, leider ohne Stellenangabe; vgl. auch P. V. KANE, History of Dharmasastra. Vol. II, Poona 1974. p. 3. Nandapandita aber gebraucht den Ausdruck am Anfang seiner Erläuterungen zu Vişou 2.16 und 17, während es im Grundtext selbst (17cd) heißt: anabhyasuya ca fatha dharmah samânye uc yale // (mit adjektivischem sámánys,allen gemein"). Vgl. auch die bei KANE, O. c, I. c., Fußnote 28 aus dem Brahmapurāņa zitierte Stelle. Aus KANE O. c. I. cFußnote 27 und 28 läßt sich als weiterer einschlägiger Terminus noch sirvavarpika dharma ausheben.
SR No.269455
Book TitleUber Den Sakramentalen Charakter Des Dharma Nachinnend
Original Sutra AuthorN/A
AuthorAlbrecht Wezler
PublisherAlbrecht Wezler
Publication Year
Total Pages26
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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