SearchBrowseAboutContactDonate
Page Preview
Page 7
Loading...
Download File
Download File
Page Text
________________ S 10 ANAXIMANDER Sonne ist gleich der der Erdoberfläche. Die Durchmesser der Feuerräder werden in Vielfachen des Erddurchmessers angegeben: Die Sternräder haben den neunfachen', das Rad des Mondes den achtzehnfachen und das der Sonne den siebenundzwanzigfachen (nach Aetius II 20, 1:DK 12 A 21 den achtundzwanzigfachen) Durchmesser der Erde (Hippol. Ref. I 6, 4-5: DK 12 A 11). Anaximander gibt also dem Kosmos eine mathematische Struktur. Die Schwierigkeit, die eine Erklärung der Planetenbahnen und der Fixsternsphäre nach der Theorie des Anaximander macht (wir wissen übrigens nichts über eine Unterscheidung, die er zwischen den Sternen gemacht hätte), lassen sich am besten durch die Annahme beheben, daß Anaximander jedem Planeten und den Fixsternen ein gleich großes Rad, aber von verschiedener Neigung und Umdrehungsgeschwindigkeit zuteilte. Auch dann ist es aber noch nicht möglich, die Bahnen der Zirkumpolarsterne, die nicht untergehen, mit Hilfe der Rädertheorie zu erklären. Wir wissen jedoch nicht, ob Anaximander diese Probleme beachtete. Der von AETIOS (II 16, 5:DK 12 A 18) erwähnte Begriff von Kugeln (opaigai) paßt kaum zu der Rädertheorie. (Über Burnets Annahme [a. a. O. 69, Übers. 55), daß die außerhalb der Milchstraße gelegenen Fixsterne zahllose Welten seien, von denen jede eine feurige Umhüllung besitze, s. unten S. - .) Daß die astronomischen Vorstellungen Anaximanders Einflüsse von Babylon her erfahren haben, zeigte BURKERT (---). · Die Drehung der himmlischen Kreise wird durch Wind verursacht, dessen Ursache der infolge der Sonnenwärme aufsteigende Wasserdampf bildet (Arist. Meteor. B 1, 353 6 6; Alexander in Meteor. p. 67, 3ff. [s. auch Arist. Meteor. B 2, 355 a 21: DK 64 A 9]). Anaximander gibt also eine physikalische Ursache der Bewegung an. ALEXANDER VON APHRODISIAS schreibt unter Berufung auf THEOPHRAST auch die bei ARISTOTELES folgende Nachricht dem Anaximander und dem Diogenes von Apollonia zu, daß die Erde immer weiter austrockne und schließlich das Meer verschwinde. Diese Lehre läßt sich allerdings schwer in unser Bild der Kosmologie Anaximanders einfügen. Es ist kaum anzunehmen, daß ALEXANDER irrtümlich einen nur auf Diogenes gehenden Bezug auch auf Anaximander ausdehnte, da wir bei ARISTOTELES die Lehre von der fortschreitenden Austrocknung der Erde nur für Demokrit erwähnt finden (Meteor. B 3, 356 b 10, vgl. S. ). Möglicherweise handelt es sich hier um ein Stück einer kyklischen Theorie von Weltuntergang und Weltentstehung, die gut zu Anaximanders Lehre von den unzähligen Welten passen würde. 4. Entstehung des Lebens. Anaximander versucht auch, eine rationale Theorie über die Entstehung des Lebens zu geben (Aetios V 19, 4; Ps. Plut. Strom. 2; Plut. Quaest. conv. VIII 8,4 p. 730 E; Hippol. Ref. I 6, 6; Censor. De die nat. 4, 7: DK 12 A 30; 12 A 10; 12 A 30; 12 A 11; 12 A 30). Wenn er alles Leben im Wasser unter dem Einfluß der Sonne entstehen läßt, so mögen ihn Beobachtungen über das Kleinleben im austrocknenden Meeresschlamm angeregt haben. Auch ARISTOTELES nimmt ja unter solchen Umständen Selbstzeugung an. Auch die Landtiere entstanden im Wasser und waren von stacheligen Schutzhüllen umgeben, die sie abwarfen, um noch einige Zeit auf dem Trockenen weiterzuleben. (Das vieldiskutierte petaßiāvai im Bericht Diese Angabe fehlt in unseren Quellen, läßt sich aber aus den überlieferten Distanzen von Mond und Sonne und der Nachricht, daß die Sterne der Erde am nächsten standen, erschließen.
SR No.269265
Book TitleVorattische Philosophie
Original Sutra AuthorN/A
AuthorThales Von
PublisherThales Von
Publication Year
Total Pages12
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size2 MB
Copyright © Jain Education International. All rights reserved. | Privacy Policy