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aktuellen Erkenntnis, einschloß. In der obigen Tr-Stelle ist nun nur dieses Resultat des Umwandlungsprozesses der virtuellen Seite des Erkenntnisstromes gemeint, also die verschiedenen Ausprägungen der aktuellen Erkenntnis. Tr 18 heißt es nämlich: „Die Erkenntnis enthält alle Samen; ihre Umwandlung (hier als Prozeß gefaßt!) erfolgt kraft gegenseitiger (Einwirkung) 70 in dieser oder jener Weise, so daß diese oder jene Vorstellung entsteht“ (sarvabījam hi vijñānam pariņāmas tathā tathā / yāty anyonyavasād yena vikalpaḥ sa sa jāyate). In Vers 17 war aber das Ergebnis dieses Vorganges der „Umwandlung“ – die verschiedenen Vorstellungen – mit der ,,Umwandlung des Erkennens" gleichgesetzt worden, so daß diese sich als nur das Resultat bezeichnend erweist. In Tr 1 a-c ist allerdings mit „(Resultat der) Umwandlung des Erkennens“ vor allem das gegenständliche Bild dieser Vorstellung gemeint, doch ist das lediglich eine spezielle Akzentuierung ?1.
Tr 17), sc. Ich und (reale) Gegebenheiten. Die Relation des pariņāmaḥ besteht aber nicht zwischen der Vorstellung und dem Vorgestellten, sondern zwischen dem (Alaya-)Vijñāna (d. h. seiner virtuellen Seite) und der Vorstellung.
70 Nach Sthiramati (Triņšikābhāşyam 36, 13ff.) deutet dieser Ausdruck an, daß die aus der Umwandlung der virtuellen Seite der Erkenntnis resultierende aktuelle Erkenntnis ihrerseits wieder eine Umwandlung der virtuellen Seite der Erkenntnis veranlaßt. Die Siddhiḥ Hsüan-tsangs (Si 40 a 13f., 17f. u. 10-13) interpretiert den Ausdruck anyonyavasāt im Sinne einer gegenseitigen Unterstützung der aktuellen Gegebenheiten: eine bestimmte aktuelle Gegebenheit resultiert aus einer Umwandlung des betref. fenden Samens, d. h. seinem Heranreifen, und dieses bedarf der Unterstützung von Seiten bestimmter aktueller Faktoren. Wie dem auch sei: der Ausdruck anyonyavaśāt enthält durch die in ihm angesprochene Gegenseitigkeit, die sich in dieser elliptischen Form in den im übrigen nur eine Richtung der Ursächlichkeit ausdrückenden Satz nur schwer einfügen läßt, eine stilistische Härte. Oder darf man vielleicht anyonya- wie in älteren Schichten des buddhistischen Sanskrit (vgl. Edgerton, Buddhist Hybrid Sanskrit Dictionary, 8. v. anyonya) als „jeweils andere", „verschiedene" verstehen und den Ausdruck mit „kraft jeweils anderer (Mitursachen)" übersetzen?
71 Zu Schwierigkeiten führt diese unterschiedliche Nuance erst mit der in der Siddhiḥ Hsüan-tsangs greifbaren Umdeutung des vijñānapariņāmah im Sinne einer Relation innerhalb des einzelnen aktuellen Erkenntnisaugenblickes (vgl. Anm. 73).
gung von Seiten Desfinom Heranreifens einer Umwandlun
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