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IVITI
Lalita Vistara.
„, Gesang" sind solche Werke in Vers und Prosa, Sangstücke mit Prosa-Eingang und Anschluss (Paraphrase), während gâtrå auch ,, Gesang, Lied, Vers; der in den buddh. Sûtra in gebundener Rede abgefasste Teil“ (P. Wb.), die Gesangkomposition als solche, die Strophen- und Versformu bezeichnet (vgl. BURNOUF, Introd. 52 f., 56 £; KERN, a. a. 0. I, 457 f.).
Die Sprache dieser Gâthâ, Sang- oder Strophenbildungen, Welche an oder über die Hälfte des ganzen L-V. ausmachen, ist eine eigenartige, ein zwischen volkstümlich freier und künstlich gefestigter oder geregelter Ausdrucksweise, zwischen einem Prâkrit und Sanskrit wie hin und her schwankendes bewegliches Idiom. Sie ist nicht lebendige Volkssprache noch auch gebildete Schriftsprache, da sie eines einheitlichen Charakters enträt, sondern vielmehr so weit als möglich beides, Sanskrit und Prakrit, zumal, eine Mischbildung, wie gemacht, um für mannigfaltige Versifikation verwendbar zu sein. Dialekt und Metrum stehen in offenbarer Wechselwirkung, insofern die Gebundenheit des einen die Ungebundenheit des andern ständig fordert, beides einander auslösend und beschränkend. - Historisch oder genetisch betrachtet, haben wir als ursprüngliche Form dieser Gesänge nur die Volkssprache (Màgadhî) anzusetzen, welche in der Schriftbarmachang und in Weiterbildungen mehr und mehr, soweit wie möglich und endlich durchaus die Form der Hoch- oder Schriftsprache angenommen. Was volkstümlich gebildet, das hat in der Nachbildung und Überlieferung, in einer fortschreitenden ,, Sanskritisierung“ sein ursprüngliches einheitliches Wesen und Gepräge eingebtißt.
Noch immer fehlt es an einer wissenschaftlichen Darstellung dieses ,, Gåthâdialekts". Auf meine Abhandlung dazu vom Jahre 1875 hat mir der wackere Herausgeber der Ed. princeps seine volle Zustimmung und ebenso freimutig seine bis dahin unzureichende Kenntnis des Dialekts zu erkennen gegeben. Spätere Erklärungen leiden oder litten wie frühere, je früher desto mehr – namentlich vor SÉNART's m. E. durchaus