Book Title: Uber Den Sakramentalen Charakter Des Dharma Nachinnend
Author(s): Albrecht Wezler
Publisher: Albrecht Wezler

View full book text
Previous | Next

Page 20
________________ Über den sakramentalen Charakter des Dharma 101 ANHANG: ZU MANUSMRTI 1.107: asmin dharmo 'khilenokto gunadoşau ca karmaņām/ catumam api vamanam ācāras caiva sasvatah I. 100 A WEZLER der Brahmanen zu nennen ist, für sich selbst die Möglichkeit zum ,,Aufstieg" auch ohne Opfer sicherzustellen und sich Einkunftsmöglichkeiten auch jenseits der Funktion als Opferpriester zu verschaffen, z. B. als Experte in allen den dharma betreffenden Fragen, als in der Rechtspflege tätiger Beamter usw. Ein religionssoziologischer Ansatz dürfte, so meine ich, hier weiterführen. Denn auch HACKERS rein religionsgeschichtlicher Interpretationsvorschlag, daß nämlich ,(d)er Begriff des Arya-Dharma zum klaren Bewußtsein zuerst gekommen zu sein" scheint in der Auseinandersetzung mit dem Buddhismus", und daß ,.darum immer wieder die Bezogenheit auf den Veda betont wird", befriedigt nicht voll: Die Herausforderungen, denen die Brahmanen mit der Entwicklung ihres Begriffs des Arya-Dhanna zu begegnen trachteten, schlossen meiner Ansicht nach auch durch die Entwicklung der vedischen Religion selbst bewirkte Veränderungen mit ein. Außerdem empfiehlt es sich, den Buddhismus in den weiteren und auch älteren historischen Kontext der frühen Askese-Bewegungen zu stellen und deshalb zu überlegen, ob die Vedisierung und Sakramentisierung des dharma nicht auch als Propagierung einer innerweltlichen, allgemein, d.h.jedem grhastha zugänglichen, im alltäg. lichen Lebensvollzug erreichbaren Heilsmöglichkeit gewürdigt werden sollte. Die Übersetzer sind sich - wie nicht anders zu erwarten - nicht ganz einig. DESLONGCHAMPS (1839) hat .Le loi s'y trouve complétement exposée, ainsi que le bien et le mal des actions et les coutumes immémoriales des quatre classes", und ihm scheint BURNELL (1891) zu folgen mit ,,In this treatise) dharma (is) fully declared, also the good and bad qualities of actions; likewise also the perpetual usages of the four castes", während sich BOHLER (1886) - an den sich KANE"21 angelehnt zu haben scheint - für ,,In this (work) the sacred law has been fully stated as well as the good and bad qualities of (human) actions and the immemorial rule of conduct, (to be followed) by all the four castes (varna)" entschieden hat. Bei JHA (1920) liest man ..Herein has been expounded Dharma in its entirety: the good and bad features of actions of all the castes; as also eternal morality". DONIGER and SMITH (1991) hingegen meinen, dem Original mit der Wiedergabe „This (caching) describes religion in its entirety, as well as the virtues and vices of the effects of past actions and the eternal rule of conduct for the four classes" gerecht werden zu können. Man muß nicht noch weitere Übersetzungen" heranziehen oder gar Vollständigkeit anstreben, um die letztlich banale Fest 121 S.O.S. 75, Anm. 41. Etwa die von HOTTNER (1797) (vgl. JOHANN CHR. HOTTNER, Die Gesetze des Manu, bearbeitet von RENATE PREUSS, Husum 1981). In diesem Buch wird das System der Gesetze ausführlich dargestellt mit den guten und bösen Beschaffenheiten menschlicher Handlungen und mit den uralten Gebräuchen der vier Kasten" oder die von HAUGHTON (1825) (The Institutes of Manu, od. by G. CH. HAUGHTON, 4 Vols., repr. New Delhi 1982). In this book appears the system of law in its full extent, with the good and bad properties of human actions and the immemorial customs of the four classes". 120 L. c. (Anm. 4), S. 105 (508).

Loading...

Page Navigation
1 ... 18 19 20 21 22 23 24 25 26