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ERNST STEINKELLNER
Worten zusammenfaßt, ist wohl auch der Grund dafür, warum das Zitat nicht durch iti abgeschlossen ist wie oben PVSVT 376, 8.
Der inhaltliche Unterschied zwischen den beiden Erklärungen besteht im wesentlichen darin, daß Sākyamati den ersten Grund (darsanapāțavābhāvāt) mit den übersinnlichen Beschaffenheiten und den zweiten Grund (kāraṇānām kāryotpādaniyamābhāvāt) mit den übersinnlichen Sachen kombiniert, während Dharmottara beide Gründe auf beides bezieht.
Die Tatsache, daß die Erklärung des letzten Satzes dieses Stückes (PVSV 103, 13f.: neyatā – abhivyakteḥ) von PVSVT 376, 27-29 (yasmāt – pratiteh) ihre Entsprechung wieder in PVin T 262 a 3-4 (gan gi phyir – snan bar cgyur baci phyir ro) hat, zeigt ferner, daß Karņakagomin auch in diesem Falle der von ihm als alternative Erklärung gebrachten Erklärung Dharmottaras zuneigt, denn sākyamati bezieht sich in seiner Erklärung dieses Satzes (PVT 271 a 5–271 b3) wiederum auf die von ihm vertretene unterschiedliche Zuordnung der beiden Gründe 23
Die in meine Schilderung der Parallelstellen eingeflossene Vorwegnahme einer Interpretation der Abhängigkeitsverhältnisse sollte nicht den meiner Meinung notwendigen Schluß beeinflussen. Sie kann weggedacht werden, hat sich mir aber vom Text her geradezu aufgedrängt. Die Annahme, daß beide anye-Stellen, und damit auch alle anderen bei Sākyamati oder Dharmottara zu findenden Stellen, die mit den anye-Stellen inhaltlich zusammenhängen, nicht von Sākyamati oder Dharmottara stammen, sondern von bisher unbekannten Kommentatoren, die Karnakagomin bereits voraussetzt und deren Auffassungen bei Sākyamati und Dharmottara erst von Karņakagomin bezogen wären, stößt auf so viele Schwierigkeiten, daß ich sie für unmöglich halte. Erstens
23 Die folgende Erklärung von PVSV 103, 15 ff. (PVSVT 376, 29 ff.) entspricht dann wieder PVT 271 b4ff.; PVint ist nicht mehr vergleichbar, weil der Grundtext wechselt. Das Verhältnis der untersuchten Textstücke zeigt folgende Konkordanz:
PVint
PVT 269b1—270 a 5 * 270 a 5f.
270 a 6—270 b 2
=
260b 7-8
= 261 a 45+ 8f.
PVSVT 374, 25—375, 18 375, 18—20 375, 21-26 375, 27-376, 5 376, 6-8 376, 9 376, 9-16 376, 17—23 376, 23-36 376, 27-29
~ 270b2-4
= 261 b1
= 270b 7—271 a 4
= 261 b1-5
261 b 5 262 a 3 262 a 3—4