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________________ 64 L. SCHMITHAUSEN bestimmtes Objekt. Der Geist ist in diesem Zustand ohne gegenständliches Erscheinungs- oder Vorstellungsbild (nirnimitta) und ohne [die dadurch implizierte] [Geistes]tätigkeit (avyāpāra), frei von willkürlicher konzeptualisierend-reflektierender Aktivität 20 (nirvikalpa), ohne Neugierde (autsukya) oder Aufgewühltheit (samksobha), vollkommen ruhig, in sich glücklich?. Etwa auftauchende Störfaktoren werden sofort registriert und, im Bewußtsein ihrer Nachteile, durch Nichtbeachtung wieder ausgeschaltet 22. Dieser Weg der Geistesruhe (samathamärga) ist solange fortzusetzen, als man seiner nicht überdrüssig wird 23. Läßt er sich nur noch mit Gewalt weiterführen 24, soll man sich schleunigst 25 von dem Übungsobjekt der Geistesruhe', bei dem es keine Unterschiede oder Alternativen gibt (?) 25 20 nirvikalpa scheint hier in Opposition zu vitarka (415, 6 (s. Anm. 16!), 8 u. 17) zu stehen. 21 396, 5f.: 416, 14-16 (wo mit Tib. u. Chin. (nirnimittasamjñām) nirvvikalpasamjñām upasamasaminām zu lesen ist; in Z. 15 steht -saminan nis- für -saminām nis-; Chin. liest in Z. 15f. (ebenso in Z. 1) nairurtya-sukha- statt nairurtya-subha-, wozu 423, 17 zu vergleichen ist); 415, 20 ff. (s. Anm. 17). 22 417, 1 ff. (smrtisampramosāt in Z. 2 fehlt in Tib. u. Chin. und ist wohl eine Glosse; in Z. 3 ist wohl mit Tib. (185b 2) -kleśā anabhyāsadosāt (cp. 419, 17) zu emendieren; Chin. (460c 14) scheint allerdings abhyāsa- gelesen zu haben; in 2.4 muß es mukham, in Z.5 wohl -bhavanti statt -kurvvanti sowie -neşv asmrty-, in Z. 6 - drstam e(vādīna Yvan heißen; in Z.7 ist tad ālambanam asmrty- richtig, in Z. 8 ist visvastam zu vidhvastam zu emendieren); 396, 7f. 23 419, 14 ff. 24 419, 17 (lies: -dosän na ramate, sopā (vāsam balātkārakaranīSyam ca). 25 Es ist mit der Hs. tadă laghu laghv eva statt tadalamba zu lesen. 26 Hypothetische Deutung, die bewußt unter Nichtberücksichtigung des anders zu verstehenden nirvikalpam pratibimbam von 193, 5 ff. (vgl. S. 69) vorgeschlagen wird. Eine Auffassung von nirvikalpam alambanam als „nicht von Reflexionstätigkeit begleitetes Objekt" erscheint zwar auch an der vorliegenden Stelle nicht ausgeschlossen. Aber während es sich in 193, 5 ff. um das gleiche Vorstellungsbild handelt, das durch die Qualifikationen nirvikalpa und savikalpa als in jeweils verschiedenen Situationen befindlich charakterisiert wird, haben wir es an der vorliegenden Stelle mit zwei ganz verschiedenen Objekten (se, der Nichtzerstreutheit und dem [in der Vorstellung zu reproduzierenden Erscheinungsbild des Widerwärtigen) zu tun, und es liegt m. E. näher, daß diese mittels eines ihnen selbst zukommenden Unterschiedes differenziert werden als durch einen Verweis auf das Fehlen bzw. Vorhandensein eines anderen (sc. der Reflexionstätigkeit). Auch ist zu beachten, daß es im vorliegenden Kontext weniger um die Untersuchung eines (bereits in der Vorstellung reproduzierten) Vorstellungsbildes als um diese Reproduktion oder Visualisierung selbst geht (vgl. auch S. 69). Dies aber würde bedeuten, daß der Komplementärbegriff savikalpam ālambanam (,,von Vorstellungstätigkeit begleitetes Objekt") im Sinne von „mittels Vorstellungstätigkeit (oder: in der Vorstellung) reproduziertes Objekt" o.ä: zu interpretieren wäre. Das wäre vielleicht nicht unmöglich, erscheint aber doch reichlich gezwungen - es sei denn, das an der Leichenstätte etc. aufgenommene' (udgrhīta) Erscheinungsbild des Ubungsobjektes wäre als auch während der einleitenden samatha-Phase irgendwie präsent aufzufassen und savikalpam ālambanam als „[nunmehr] mit (es ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückender] Vorstellungstätigkeit verbundenes Objekt" zu interpretieren. Auch so bleibt aber das erste Argument. Ich ziehe es daher vor, im vorliegenden Zusammenhang den Terminus nirvikalpa, sofern er als Attribut des Objektes verwendet wird (im Gegensatz zu nirvikalpa als Attribut des Geistes: z. B. 419, 9;
SR No.269638
Book TitleVersenkungspraxis Und Erlosende Erfahrung In Der Sravakabhumi
Original Sutra AuthorN/A
AuthorL Schmithausen
PublisherL Schmithausen
Publication Year
Total Pages27
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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