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________________ L. SCHMITHAUSEN 1. Beginnen wir mit den fünf Vorbereitungsübungen. Sie dienen zum einen der gezielten Bekämpfung persönlichkeitsbeherrschender Charakterfehler: Wer zur Begehrlichkeit (besonders im sexuellen Sinne) (rāga) neigt, soll die ,Ubung des Widerwärtigen (aśubhā) praktizieren, d. h. ein wiederholtes meditatives Sichvergegenwärtigen der unreinen Bestandteile des menschlichen Körpers oder von Leichen in den verschiedenen Stadien der Auflösung. Gegen die Neigung zu Haß oder Abneigung (dveşa) wird die Übung der Freundschaftlichkeit (maitri) empfohlen, gegen Fehlorientiertheit (moha) die Betrachtung des ,Entstehens in Abhängigkeit (pratītyasamutpäda) als der richtigen Lehre, gegen Stolz die analytische Zergliederung [von Person und Außenwelt) nach Elementen (dhātuprabheda), gegen die übermäßige Neigung zu gedanklichem Abschweifen (vitarka) das bewußte Registrieren der 'Atemtätigkeit (ānā pānasmrti). In der Śr Bh ist aber, ähnlich wie in anderen buddhistischen „YogaLehrbüchern"), diese spezifische Funktion der genannten Übungen überlagert von einer allen gemeinsamen Wirkung, die darin besteht, daß sie einen Zustand der geistigen Sammlung (cittaikāgratā)'' oder Konzentration (manaskāra)" herbeiführen", wobei die Verteilung der einzelnen Übungen auf die verschiedenen Typen von Adepten jedoch gewahrt bleibt 3, so daß sie auch als Übungen zum Zwecke der Erlangung geistiger Sammlung nicht etwa kumulativ, sondern alternativ zu praktizieren sind. Der durch sie herbeigeführte Konzentrationszustand ist, nach Auskunft des 4. Buches der Śr Bh, die Basis, auf der nach Wahl entweder der weltliche oder der überweltliche Weg praktiziert werden kann 14. 0 . 8 202, 3 ff. (caritavisodhanam ālambanam), insbes. 204, 21 ff., 209, 14 ff., 210, 8ff., 218, 9 ff., 236, 15 ff.; vgl. auch 198, 13 ff. u. 7.; zu ähnlichen Aussagen in anderen buddhistischen ,,Yoga-Lehrbüchern" vgl. SYD 356 u. 403; D. SEYFORT RUEGG, On a Yoga Treatise in Sanskrit from Qizil, JAOS 87/1967, p. 159f. 9 Vgl. etwa SYD 410 ff. (samatha, auch dhyāna, durch aśubha-bhāvanā und ānā pānasmrti) u. 359; VisM III. 104-107; AK Bh 337, 7f. u. 341, 7 (lies samadhim labdhvā?). 10 426, 11 f. (lies tatprathamata(h) (od. -ta(8 tvam>) spraksyasi mrdukām käyapraérabdhim cittaprasrabdhim (Hs.) cittaikāgratām): 432, 8ff (in Z. 8f, ist zu vāvad viniya zu emendieren, in Z. 10 zu sūksmā cittaikāgratā kāyaci)ttaprasrabdhir, in Z. 12 zu prasvaccha-; in Z. 14f. ist cābhivardhamānā audārikām... cittaikāgratām (citta)kāyaprasrabdhim zu lesen); 411, 7f. "433, 14 ff. (lies rūpāvacaro 'nena... tatprathamatah); vgl. auch 411, 5f. 12 Diese gemeinsame Wirkung scheint im Falle der Atembeobachtung mit der spezifischen Funktion, sc. der Ausschaltung unruhiger, abschweifender Gedanken, nahezu identisch zu sein (vgl. 237, 1 ff.!). 13 411, 14 ff. +426, 17—19; cp. VisM III. 121 ; AK Bh 337, 9ff. 14 437, 2 ff.; Herrn Prof. Aramaki verdanke ich den Hinweis auf die ähnliche Systematik bei Sangharaksa: 8. SYD 415 (samatha durch Atembeobachtung als Ausgangspunkt für den weltlichen oder überweltlichen Weg; statt ,,la douleur inhérente aux skandha" ist eher ,,das Übel der (fünf] ,Behinderungen (nivarana)" zu verstehen). Vgl. auch T 614 (SYD 355 ff.), bes. p. 278b 27 ff. Beachte jedoch auch S. 76f. u. Anm. 99.
SR No.269638
Book TitleVersenkungspraxis Und Erlosende Erfahrung In Der Sravakabhumi
Original Sutra AuthorN/A
AuthorL Schmithausen
PublisherL Schmithausen
Publication Year
Total Pages27
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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