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________________ 76 L. SCHMITHAUSEN lichen Darstellung des ,weltlichen Weges' im 4. Buch der Śr Bh ist aber von einer solchen direkten Wahrnehmung keine Rede; der Text sagt hier vielmehr nur, daß aus der wiederholten Praxis von Geistesruhe und Betrachtung erstmals der Weg (märga) entstehe, der [unmittelbar] zur Beseitigung [einer ersten Kategorie] von,Befleckungen führt 93 und dessen wiederholte Übung schließlich sämtliche der betreffenden Vertiefung entgegenstehenden,Befleckungen' eliminiert und den tatsächlichen Eintritt in die Vertiefung selbst herbeiführt 95. 94 96 Daß im Falle des ,weltlichen Weges' weder wie man in Analogie zu der Darstellung des überweltlichen Weges 6 annehmen könnte die Phase, die erstmals zur Beseitigung von Befleckungen führt, noch auch der am Ende stehende tatsächliche Eintritt in die,Vertiefung als direkte Wahrnehmung bezeichnet wird, mag ein Indiz dafür sein, daß eine solche direkte Wahrnehmung als Resultat des Prozesses der,Geistesruhe und Betrachtung im Kontext des,weltlichen Weges' ebensowenig ursprünglich ist wie in dem der Übung des Widerwärtigen. Ja, angesichts der allzu knappen. Ausdrucksweise des Textes, der, wie wir sahen, nur von einem wiederholten In-der-Vorstellung-Vergegenwärtigen (punah punar adhimucyate) der Grobheit der niederen und der friedvollen Natur der höheren Sphäre spricht, scheint auch die für die Übung des Widerwärtigen typische Praxis des wiederholten Reproduzierens und Auslöschens eines Vorstellungsbildes des Übungsobjektes im Kontext des weltlichen Weges sekundär zu sein. Es sei noch nachgetragen, daß der weltliche Weg nur zu einer zeitweiligen Befreiung von den Beffeckungen führt, ihre ,Samen (bija), ihre latenten Triebkräfte, jedoch nicht auszurotten vermag 97. Auch ist es nicht möglich, sich auf dem weltlichen Weg von denjenigen Befleckungen zu befreien, welche sich auf die höchste weltliche Existenz- bzw. Versenkungsstufe; sc. die des Weder-Bewußt-noch-Nichtbewußtseins, richten 98, eben weil es eine noch höhere Weltsphäre, im Vergleich zu welcher jene als grob bestimmt werden könnte, nicht gibt. Die vollständige Ausrottung der Befleckungen nebst ihren,Samen ist vielmehr nur durch den überweltlichen Weg möglich, dem wir uns nunmehr zuwenden wollen. 3. Der,überweltliche Weg kann nach Aussage des 4. Buches der Śr Bh entweder nach Erlangung der Vertiefungen', d. h. nach dem weltlichen 93 443, 19-22 (in Z. 21 ist yas tatsahagato zu lesen). 94 443, 23 ff. 95 445, 10-12 (in Z. 10 ist samanantaram tat)pratyayam zu lesen). 96 Dort folgt auf den in den laukika agradharmah gipfelnden adhimokṣiko manaskāraḥ (502, 13) die direkte Wahrnehmung des Übungsobjektes (d. h. der vier Edlen Wahrheiten), durch die eine erste Kategorie von Befleckungen', sc. die darśanaprahātavyāḥ kleśaḥ, ausgerottet wird (500, 10 ff.). 97 445, 5f. 98 Vgl. 438, 13f.; 35, 15ff.
SR No.269638
Book TitleVersenkungspraxis Und Erlosende Erfahrung In Der Sravakabhumi
Original Sutra AuthorN/A
AuthorL Schmithausen
PublisherL Schmithausen
Publication Year
Total Pages27
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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