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________________ 72 L. SCHMITHAUSEN Diese Überlegungen haben jedoch den Nachteil, daß sie im Falle der kasina-Ubungen", die, ausgehend von der Betrachtung eines aus Erde geformten Kreises etc., ebenfalls mit einem dadurch gewonnenen Vorstellungsbild arbeiten 72, nicht anwendbar sind. Denn das kasina-Objekt (der Kreis aus Erde etc.) ist weder schwer zu erlangen bzw. herzustellen noch gefährlich oder unheimlich noch auch besonders rasch vergänglich. Im Falle der kasiņa-Ubungen könnte der Übergang zu einem Vorstellungsbild durch den für diese Übungen essentiellen Akt der Ausweitung“ (vaddhana) des Übungsobjektes veranlaßt sein. Eine solche Ausweitung, die darin besteht, daß man den Kreis aus Erde allmählich immer weiter ausdehnt, bis er den ganzen Erdkreis ausfüllt oder gar noch darüber hinauswächst 13a, läßt sich natürlich nicht mit dem realen Übungsobjekt vornehmen. Im Visuddhimagga 74 wird dementsprechend das Zustandebringen eines ,Idealbildes (patibhāganimitta) 75, das, wie ein verwandter Textio feststellt; so erscheint wie der Übende es will, als Voraussetzung für die Ausweitung bezeichnet. Es wäre zu erwägen, ob dieser Aspekt der Ausweitung nicht auch im Falle der Übung des Widerwärtigen für den Übergang zu einem Vorstellungsbild zumindest mitverantwortlich gemacht werden kann; denn eine Ausweitung des Übungsobjektes bis hin zur Visualisierung aller Himmelsrichtungen als angefüllt mit blau (oder schwärzlich) verfärbten Leichen (vinīlaka) etc. ist, obzwar im Visuddhimagga" ausdrücklich verworfen, in der Sr Bh78 und, in Gestalt einer Anfüllung der ganzen Welt mit Skeletten, auch bei den Sarvāstivādins79 als ein wichtiger Teil der ,Ubung des Widerwärtigen belegt, und ähnliche Ausweitungen werden in der Śr Bh auch im Rahmen der übrigen Vorbereitungsübungen (mit Ausnahme der Betrachtung des Entstehens in Abhängigkeit 798) beschrieben. Von dieser Ausweitung' her betrachtet erscheint somit die Ersetzung des realen Objektes durch ein Vorstellungsbild sinnvoll. Eine Kulmination yāvad asthinām vā...) u. 419, 21 f.; VisM III.103: cattālīsāya kammatthānesu aññataram kammatthānam gahetva. - 71 Vgl. hierzu vor allem HEILER, op. cit. [Anm. 15 a), pp. 24 f. und 81, Anm. 146; L. DE LA VALLÉE POUSSIN, Bouddhisme, Etudes et matériaux, Bruxelles 1898, p. 94 ff.; MPPUL p. 1286 ff. 72 Explizit gemacht wird dies, soweit ich sehe, nur in den Theravada-Texten (z. B. VisM III.117 u. IV.30.); vgl. aber auch MPPUL p. 1296 und TSi 346b 24 ff. 73 VisM III.109 u. IV.126f.; vgl. auch AK Bh 457, 14; ASBh 127,.17: krtsnäyatanaih krtsnam spharati, samantānantā paryantam vistarayatity arthah; TSi 346b 15f. 734 VisM IV.127; vgl. auch Anm. 73. 74 VisM III.116; IV.126. 75 Vgl. Anm. 81. 76 Vimuttimagga (T 1648) p. 413c 25 ff. 77 VisM III.110 ff. 78 Vgl. oben (S. 66 und Anm. 39). 79 Vgl. z. B. AK Bh 338, 4 ff.; E. B. II.2, p. 279f. 79a Vgl. 430, 35: sa khalv ayam idampratyayatäpratityasamutpädamanaskāraḥ sarvv(o) bhūtamanaskāra eva, nästy adhimoksikah. 80 maitrī: 427, 1 ff.; dhātuprabheda: ŚrBht 194 a 7 ff.; ānāpānasmrti : SrBht 195b 1 ff. (große Lücke in der Sanskrit-Hs.).
SR No.269638
Book TitleVersenkungspraxis Und Erlosende Erfahrung In Der Sravakabhumi
Original Sutra AuthorN/A
AuthorL Schmithausen
PublisherL Schmithausen
Publication Year
Total Pages27
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size4 MB
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