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________________ 270 Willem B. Bollée Rom 377 wird in Bombay die Statue des Jagannāth Sankarseth von den Gläubigen an der großen Zehe geküßt.378 Hier sei nebenbei bemerkt, daß aus Demutsgründen die Göttergestalt von den Zehen an aufwärts dargestellt, die von Menschen dagegen vom Kopfhaar nach unten.379 Hinsichtlich ihrer Männer haben die Götterfrauen dieselbe Angewohnheit wie ihre Pendants auf dieser Erde, indem sie ihnen gelegentlich die Füße bzw. Waden streicheln, wie ein Relief in Deogarh mit dem ruhenden Vişņu und der an seinem Fußende sitzenden Bhūdevī zeigt.380 Obwohl im folgenden die Füße nur implizit auftreten, sei hier dennoch eine Hemacandra-Stelle mitgeteilt,381 in der eine Frau zwischen den Beinen eines Yaksa hindurchgeht, um ihre Reinheit zu beweisen,382 und die bei allen Unterschieden doch etwas an die eingangs erwähnte Jätaka-Passage erinnert, wo ein Caņņāla droht, einen Brahmanen zwischen die Füße zu nehmen (oben S. 228). Wie die Menschen üben schließlich die Götter ebenfalls auf einem Fuß 'stehend Askese, so Mahādeva383 und die Göttinnen Surabhi 384 und Pārvati.385 Der Gott der bewegende Füße und des Gehens par excellence ist natürlich Vişnu,386 377 „Es wird nicht der Fuß geküßt, weil die Statue auf einem hohen Postament steht, sondern sie steht auf einem solchen, damit man bequem den Fuß küssen kann" - H. Lamer/E. Bux/W. Schöne, Wörterbuch der Antike mit Berücksichtigung ihres Fortwirkens (Stuttgart '1952) 229 f. (freundlicher Hinweis von Frau G. Schmitt/Bamberg). 378 J. M. Campbell, Notes (vgl. Anm. 74): IA 24, 1895, 293. 379 Mallinätha ad Kālidāsa, Kum 1, 33. 380 Sehr schöne Abbildung in C. Śivarāmamurti, Indien (Freiburg 21978) Abb. 1. Dieser Autor datiert das Relief ins 5. Jh., während H. Munsterberg, Art of India and Southeast Asia (New York 1970) 77 es ins 6. Jh. stellt. - Vgl. Kālidāsa, Raghuvamsa 10, 8 (freundlicher Hinweis von Herrn Prof. Kl. Fischer/Bonn). - Kompositorische Hinweise für solche Abbildungen gibt das Vişnudh. Pur. 3, 85, 6f. stri-rūpa-dharini kşoņi kāryā tat-pada-madhya-gā tat-kara-sthârghri-yugalo devah karyo (...) ,die Erde in Frauengestalt soll man in die Mitte des Raumes zwischen seinen Füßen hinstellen (und) die beiden Füße des Gottes als in ihren Händen befindlich. 381 Parisistaparvan 2, 535 Sobhana-Yakşasya janghantar nissarāmy und 542 taj-janghayor antas tvaritam nirjagama sā. 382 Ein Yakşa als Keuschheitswächter kommt u.a. Ja IV 107 ff. vor; siehe ferner J. J. Meyer, Trilogie (vgl. Anm. 169) I 4; J. Goto Sakamoto, Les stances en mätrachandas dans le Jätaka pali (Thesis Paris III 1982) 102 ff. Nach Abschluß dieses Artikels erhielt ich Frau A. Mettes Beitrag für das Pt. Kailash Chand Shastri Felicitation Volume (Rewa (M.P.) 1980) 549-559 ,,The Tale of the Elephant Driver in its Avaśyaka Version"; s. hier bes. S. 551. 383 In Ekteśvar befindet sich der Tempel von Śiva Ekapāda mit entsprechendem einfüßigem Kultbild (P.C. Roy Choudhury, Temples (vgl. Anm. 159] 118). 384 Mbh cr. ed. 12, 314, 22 bzw. 13, 82, 28. . 385 Vettam Mani, Puranic Encyclopaedia (Delhi 1979) 577 B unten; abgebildet ist sie in T.A. Gopinath Rao, Elements of Hindu Iconography II (Madras 1914-16; Nachdr. Benares 1971) Abb. 120. 386 RV 7, 100, 1 ff. et passim; Mbh 12, 301, 1; 14, 42, 33. Reliefs von diesem Mythos gibt es z. B. in Bädāmi (6. Jh.) und Räjīm (Anf. 8. Jh.), s. Härtel/Auboyer (vgl. Anm. 390) Abb. 56 bzw. 60.
SR No.269614
Book TitleTraditionell Indische Vorstellungen Uber Die Fuse In Literatur und Kunst
Original Sutra AuthorN/A
AuthorFur Klaus Fischer
PublisherFur Klaus Fischer
Publication Year
Total Pages55
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size10 MB
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