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________________ 110 A. WEZLER Über Form und Charakter 111 lich Kautalya , selbst die Reihe ist aber auch schon einmal kürzer, nämlich auf die vier ersten bzw. die ersten sechs - am Schluß natürlich Kautalya - beschränkt. .. Stereotyp" heißt, um auch in diesem Punkt keine Unklarheiten zu belassen: diese Rei. hung begegnet viermal, davon in einem Fall einschließlich Båhudantiputra: die Vierer-Reihe begegnet einmal. In drei anderen Fällen aber wird die Ansicht Kautalyas nur der zweier anderer bzw. eines anderen Einzelverfassers gegenübergestellt". Genauer mußte man also sagen: Immer dann, wenn im AS mehr als zwei" dieser Einzelverfasser" genannt werden, ist die Reihenfolge die gleiche, d. h. die gerade erwähnte. Besonders auffällig sind, Polemiken wie die in Kapitel 9.8 und 1.17, insofern here we find each later-named teacher criticising the opinion of the one mentioned immediately before him and offering his own opinion instead"29. D. h. genauer, was 1.8 betrifft: Die Einzelverfasser geben zunächst die Widerlegung der vorangehenden Meinung (nennen den Fehler). Es folgt ihr eigener Vorschlag (Bharadvaja beginnt damit, weil er am Anfang steht), der parallelerweise (sic! mit Ausnahme Vätavyadhis (also in sechs von sieben Fallen) durch ein Abstraktnomen im Ablativ begründet wird...". Somit hat als einziger Bhåradvaja, da er den Reigen eröffnet, nicht die Möglichkeit, die Meinung eines anderen zu kritisieren, was WILHELM zu der Feststellung veranlaßt: ,,Die Placierung der Zitate ist nicht fair: Bharadvāja steht am Anfang und hat den Platz des Hauptgegners' im Bhäsyastil - er wird kritisiert, ohne daß er selbst jemanden kritisieren könnte"? Und er fährt fort: „Den günstigsten Platz hat der an siebter Stelle aufgeführte Bähudantiputra: er kritisiert, ohne selbst kritisiert zu werden ..."; es handelt sich hierbei jedoch um eine spezifische Besonderheit dieser einen Polemik', und zwar eine natürliche Folge der ungewöhnlichen Stellungnahme Kautalyas. Diese dialektische Struktur stellt aber ersichtlich kein starres Schema dar. Denn ,,the procedure in Chapters 8.1 und 8.3 is different. Kautalya here criticises and rejects the views of each of the six teachers, who hold different opinions about the relative seriousness of the calamities of the seven praktis (in 8.1) and about the relative seriousness of the various vices (in 8.3). In these cases, there is no criticism of each earlier teacher by another Gleichwohl erwecken diese , Polemiken' allesamt so sehr den Eindruck von Künstlichkeit, durchdachtem Arrangement, daß sich die Frage, was an ihnen Fiktion und was echt ist, in der Tat. aufdrängt, und es ist diese Frage, die WILHELM, wie gesagt, vorrangig untersucht hat. Dabei unterscheidet er zu Recht zwischen ..sprachlicher Form"/. Stil" und Inhalt", kommt aber für die Einzelverfasser insgesamt, freilich ohne Bhäradvaja's, zu einem Ergebnis, das nach seinen Bemerkungen im Rahmen seiner ..stilistischen und inhaltlichen Interpretation" der jeweiligen Polemi. ken' etwas überrascht, weil es anders als diese vieles in der Schwebe laßt". Man müsse es für möglich halten, ..daß Kautalya nicht nur den Stil, sondern oft auch den Inhalt fingiert hat - zur besseren literarischen Gestaltung". das Material reiche ..aber zu einer sicheren Aussage nicht aus", ,,die Zitate" ließen sich nicht zu einer Lehrmeinung vereinigen“, ,,die Einzelverfasser ... sich weder als Typen noch als historische Persönlichkeiten herausschälen" und es sei ..kaum zu sagen, in welchen Zitaten ein historischer Kern zugrunde liegen" könne. 3. Das Bemühen um Klarheit hinsichtlich dieser verschiedenen Fragen muß selbstverständlich bei den Begriffen, die man gebraucht, beginnen. Wenn die ..Zitate" in ihrer sprachlichen Form" von Kautalya (-dem, Verfasser des AS') stammen, dann > Auf die mehrfach diskutierte Frage, welcher Schluß hinsichtlich der Verfasserschaft des AS aus dieser namentlichen Nennung des Kausalya/Kautilya gezogen werden muß bzw. kann, werde ich im Rahmen einer Serie von Aufsatzen eingehen, die generell das Problem der angeblichen oder tatsächlichen namentli chen Selbstnennung von Autoren in indischen Texten zum Gegenstand haben. # Z.B. AS 1.15 bzw. 1.17. Nämlich AS 1.17, 8.1, 8.3 und 1.8. * Nämlich A$ 1.15. Also AS 5.6., 7.1 und 12.1; in 5.5ff. eine teilweise abweichende Liste nämlich Kaninka Bharadvája, Dirgha Carayana, Ghotamukha, Kinjalka sowie Pisuna und Pišunaputra. In AS 12.1 allerdings zuerst Bharadvāja und dann Višalaksa sowie Kautilya. * Zitiert aus KANGLE 1965: 44 * Zitiert aus WILHELM 1960: 10. "In seiner Anm. 2 verweist WILHELM hier auf JACOBI 1912: (8391/529 f.). W S. Anm. 30 "Zitiert aus KANGLE 1965: 44, vgl. WILHELM 1960:35 WILHELM 1960: 4 ct passim. » WILIELM 1960: 76IT: WILHELM leitet seine zusammenfassenden Ausführun gen über Bharadvaja mit der gewiß richtigen Bemerkung ein, dieser erweise sich als der prominenteste Gegner Kautalyas". WILHELM 1960: 75.
SR No.269588
Book TitleUber Form And Charakter Der Sogenanmtes Polemiken Im Staatslehrbuch Des Kautalya
Original Sutra AuthorN/A
AuthorA Wezler
PublisherA Wezler
Publication Year
Total Pages15
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size3 MB
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