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________________ 124 A. WEZLER Über Form und Charakter 125 sametanam maharsinám prádurasidiyam katha // 3 // armendriyamano'rthanam yo 'yam purusasamjrakah/ rásir asyamayanam ca pragutpattiviniscaye // 4 // tadantaram" käsipatir vamako vakyam arthavit / vyajahararşisamitim upasstyabhivadya ca // 5 // kin nu bhoh puruso yajjas $6 tajjas tasyamayah smrtáh/ na vety ukte narendrena provácarsin punarvasuh // 6 // sarva evamitajnánavijnanacchinnasamsayah / bhavantas chettum arhanti kasirajasya samsayam // 7 /1. Es bleibe dahingestellt, ob der König nun überhaupt das Thema der samiti bestimmt oder ob er nur die Funktion eines Katalysators hat", wichtig ist vor allem, daß der Inhalt - wenigstens ursacht, und im Fortgang geht es dann nur mehr um die Frage, welches diese Faktoren sind, und das heißt - da (die) andere(n) Ursachen für die Entstehung von Krankheiten bzw. des Menschen bemerkenswerterweise nicht mehr) behandelt werden! - um die Frage nach dem hitahara und ahitahára. Auch hier behalt diejenige Person, auf die das Lehrwerk der Tradition nach in. haltlich zurückgeht, das letzte Wort, obsiegt also und ist selbst ieder Kritik enthoben! Ideengeschichtlich äußerst interessant sind freilich die Begleit. umstände: Punarvasu übt ja nicht nur Kritik an dem, was Cakrapanidatta, mir scheint, treffend pakşaraga nennt, d. h. dem leidenschaftlichen Sich-Einsetzen für die eigene gedankliche Position, als der Erkenntnis der Wahrheit gerade hinderlich, sondern er verneint auch überhaupt die Möglichkeit, auf dem Wege von Argument und Gegenargument, durch das Auseinanderprallen unterschiedlicher Meinungen zum tatva vorzustoßen! Die Me. thode, die seiner Ansicht nach allein zum Ziel führt, tritt zwar - trotz Vers 28 - nicht klar umrissen hervor, zeichnet sich auf jeden Fall aber durch eine im indischen philosophisch-wissenschaftlichen Kontext doch sehr auffällige, wenn auch nicht völlig isolierte anti-dialektische Grundüberzeugung aus Es ist jedoch ein anderer Aspekt, der diesen Abschnitt der Carakasamhită nicht nur von den Polemiken des AS unterschei. det, sondern zugleich auch für das im vorliegenden Aufsatz behandelte Problem besonders aufschlußreich ist, nämlich der bisher noch nicht besprochene Anfang, d. h. die Verse 3-7: pura pratyaksadharmanam bhagavantam punarvasum/ Vokativ bhagavan in 3.260. I zeigt. Der Ausdruck pratyaksadharma(n), der Übrigens auch Vimanasthana 3.24 in dem komplexen Kompositum pratyaksadevade varsidharmayajriavidhividhanah, d. h. unter den Attributen der Menschen am Anfang des krtayuga, begegnet - ist sicherlich von soksokradharma(n) nicht zu trennen, wenn nicht überhaupt damit bedeutungsgleich, jedenfalls an gewissen seiner Belegstellen (z. B. Nirukta 1.20 im Unterschied zu Nyayabhasya zu NS 1.1.7): eine Wiedergabe wie einer/der, der den Inhalt des Veda (und des auf ihm beruhenden Dharmapastra) bzw. die metaphysischen Gegebenheiten direkt er kannt/wahrgenommen hat" dürfte eher das Richtige treffen, obwohl eine genauere Untersuchung erforderlich wäre. Anders als an der Nirukta-Stelle, wo siksakradharman der näheren Charaktersierung der Seher (rs) dient, hat man hier freilich den Eindruck, daß Punarvasu dadurch von den maharsis abgehoben werden soll, die ihrerseits Ober diese(s) außergewöhnliche Erkenntnis(vermögen) nicht verfu. gen; s. aber auch u. 5.3. - Cakrapanidattas Erklärung: pratyaksadharmatvarn lapah prabhavde wird von Gangadhara erweitert, indem er noch das Kompositum auflöst pratyaksadharmanane ili tapahprabhavat saksiko dharmoyasya tam). So wie statt der spezifischen Samkhya-Ausdrucke (abhi wi-an. pradur bhu ele, auch die gewöhnlichen Verben jan, ul-pad etc. gebraucht werden können - worauf der Verfasser der Yuktidipika ausdrücklich hinweist - können umgekehrt erstere durch letztere ersetzt werden, ohne daß eine andere Bedeutung intendiert ist (s. Yuktidipika, ed. PANDEYA, p. 54 1.211. und vgl. z. B. Prabhacandras Nyayakumudacandra p. 342 I. 21., wo produrbhavati, hier allerdings in Opposition zu ahhivarate stehend, ersichtlich steht/kommt zur Entstehung" bedeutet oder Nyasa zu Kašika zu Pan. 1.4.30:... tatha hi ani pradurbhave liripathyare (cf. Dhp. 4.41) / pradurbhavo janma eva). Gemeint ist also nicht mehr, als daß es zu einer katha" unter diesen maharsis ,,kam". * Heißt das in diesem Moment“ oder „dabei"? Gangadhara expliziert ... pragurpattivinicaye kathayam upasthitayam madhye ... Dadurch ist, wie auch Cakrapanidatta zu 25. 1 u. 2 dargelegt, impliziert, daß auch nach der Entstehung des Menschen selbst gefragt wird. Der Vergleich zwischen Vers 4 und 6 zeigt, daß die maharsis davon ausgehen, daß beide, der Mensch und seine Krankheiten, die gleiche progutparli haben, "Die ist natrlich ein Moment der Inkohärenz, das darauf hindeuten könnte, daß hier eine Nahtstelle im Text vorliegt. * Zu dem weiteren Reistesgeschichtlichen Kontext, der mir freilich noch genauerer Untersuchung zu bedürfen scheint, bzw. zu Parallelen s. ESTHER A. SOLOMON: Indian Dialects. Methods of Philosophical Discussion, 2 Vols, Ahmedabad 1976/1978, p. 231.- Ob eine Beziehung auch zu Bhartharis und Sankaras Vorbehalten gegen tarka und yukri (s. dazu W. HALAFASS: India and Europe. An Essay in Understanding, New York 1988, 2791C.1) besteht, sei zunächst dahingestellt. "prarraksadharman hat sicher nicht die im pw (5. Teil, Nachträge und Verbesserungen", S. 260) verzeichnete Bedeutung.die Verdienste (der Menschen) vor Augen habend": hier ist BOHTUNGK ganz offensichtlich Nilakantha zu Mahabharata 3.260.2 (auf diese Stelle allein wird im pw verwiesen) auf den Leim gegangen, der pratyaksadharma erklärt als ninam dharmasya vertà und bhagavan als isvarah, während doch im Text selbst klarlich Vyasa gemeint ist, wie auch der
SR No.269588
Book TitleUber Form And Charakter Der Sogenanmtes Polemiken Im Staatslehrbuch Des Kautalya
Original Sutra AuthorN/A
AuthorA Wezler
PublisherA Wezler
Publication Year
Total Pages15
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size3 MB
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