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________________ gann mit der Aufstellung der eigenen Lehre, führte dann gegnerische Einwände auf und brachte anschließend ihre Widerlegung. Wollte Patañjali also die Stücke der zweiten Quelle in dieses Schema einfügen, so mußte er den Uttarapaksaḥ an die Spitze stellen. Das war aber nicht restlos möglich. Denn die Antwort auf die gegnerischen Angriffe mußte hinter diesen Angriffen stehen bleiben. Und lort hat er sie auch gelassen. Um aber die so entstandene Lücke im Uttarapakşaḥ zu überbrücken, entschloß er sich, wenigstens einige Sätze beizubehalten. Und so ergab sich die besprochene Wiederbolung. Und nun noch eine letzte Frage: Welcher Art war die Quelle, der Patañjali die besprochenen Stücke entnahm? Betrachten wir die aus ihr genommenen Stücke im Zusammenhang, so zeigt sich zunächst ein schroffer Gegensatz zu dem grammatischen Grundtext, in die sie Patañjali eingefügt hat. Dieser beschäftigt sich ausschließlich init der Frage des ekaśesah und zieht nur zu ihrer Lösung das Problem des Gegenstandes der Worte heran. An sich interessiert ihn · lieses Problem nicht und er geht auch nicht weiter darauf ein. Ganz anders, die zweite Quelle. In ihr wird das Problem des Gegenstandes der Worte in breitem Für und Wider erörtert. Die Beziehung zur Frage des ekaseșaḥ wird nur in kurzen Sätzen hergestellt, die oft schlecht genug in den Zusammenhang passen und die ich für offenkundige Zusätze Patañjali's halte (vgl. oben S. 100 f.). Allerdings wird auch hier das Problem des Gegenstandes der Worte nicht um seiner selbst willen behandelt. Den Ausgangspunkt bildet aber hier die Frage, ob sich die vedischen Vorschriften auf die einzelnen Dinge beziehen, oder auf die als Gattung gedachte Form (S. 244, 13 -- 16 = S. 95 a), und zu dieser Frage kehrt die ganze Erörterung am Schlusse zurück (S. 243, 16-244, 6 = S. 93 a_94 a). Und zwar handelt es sich hier nicht um einzelne Sätze, die sich leicht ausscheiden lassen, sondern um Stücke, die einen festen Bestandteil der Darlegung bilden. Im Mittelpunkt des Interesses stehen somit nicht grammatische Fragen, sondern die Interpretation der vedischen Vorschriften. Das heißt aber, wir befinden uns hier nicht in der Sphäre der Grammatik, sondern in einem ganz anderem Gedankenkreis, dem 105
SR No.269345
Book TitleSprachtheorie Und Philosophie Im Mhabhasyam Des Patanjali
Original Sutra AuthorN/A
AuthorErich Frauwallner
PublisherErich Frauwallner
Publication Year
Total Pages28
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size2 MB
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