________________
72
Die makellose Sicht Gnanis. Die Welt ist ein Mysterium. Wie kann man ihre tiefsten Geheimnisse verstehen?
Fehler haben Schichten Fehler werden zum Gegenstand, der wahrgenommen werden muss. Je mehr dieser Fehler du siehst, desto freier wirst du von ihnen werden. Ein Fehler ist wie eine Zwiebel; er hat Schichten, genau wie eine Zwiebel. Wenn du dich dem Sehen deiner Fehler widmest, werden im Gegenzug die Schichten abfallen. Wenn alle Schichten wegfallen, ist der Fehler mitsamt seiner Wurzel verschwunden. Viele Fehler haben nur eine einzige Schicht, und da sie keine zweite Schicht haben, kann selbst einmaliges Sehen sie zerstören. Diejenigen, die viele Schichten haben, müssen wieder und wieder gesehen werden, und es muss wiederholt Pratikraman gemacht werden, bevor sie vernichtet sind. Manche Fehler haben so viele Schichten, dass man fortwährend Pratikraman machen muss. Es mag anderen so erscheinen, als würdest du weiterhin den gleichen Fehler machen, und sie mögen dich daran erinnern. Alles, was du tun musst, ist, ihnen zuzustimmen. Den Menschen ist es nicht bewusst, dass Fehler in Schichten vorkommen und dass diese Schichten zahllos sein können.
Fragender: Einerseits sagst du, dass das Gnan von alleine wirkt, und doch erzählst du uns, dass es eine Entladung unseres vergangenen Karmas ist, wenn wir einen Fehler machen. Ist das nicht eine Art von Berichtigung?
Dadashri: Sie sind alle Entladung. Alles entlädt sich. Es gibt nichts, was du erwerben oder auf das du verzichten müsstest. Im Verzicht steckt Verachtung und Abscheu, und im Erwerben liegt Anhaftung. All das ist nichts als Entladung, vorausgesetzt, es gibt weder Anhaftung noch Abscheu.
Warum kannst du deine eigenen Fehler sehen? Welchen Beweis gibt es dafür? Es ist dadurch nachzuweisen, dass du es nicht magst, wenn Chandubhai wütend oder aufgebracht ist. Das ist Beweis dafür, dass 'Du' Chandubhais Fehler wirklich gesehen hast. Das geschieht im Laufe eines Tages häufig, immer, wenn du dir der Fehler bewusst wirst.