SearchBrowseAboutContactDonate
Page Preview
Page 2
Loading...
Download File
Download File
Page Text
________________ . 486 ZU DEN SOGENANNTEN IDENTIFIKATIONEN IN DEN BRAHMANAS ALBRECHT WEZLER 487 werden sehr häufig 'Identifikationen als eines ihrer charakteristischen Strukturelemente bezeichnet. Bei OLDENBERG' ist ein längerer Teil des 1. Abschnitts diesen 'Identifikationen gewidmet; auch SCHAYER* erwähnt die "berüchtigten Identifikationen ..., die seit jeher das Gespött der abendländischen Wissenschaft gewesen sind", ersetzt seinerseits den Begriff 'Identifikation' jedoch durch den der "(magischen) Äquivalenz", freilich ohne sein Vorgehen zu begründen. Am eingehendsten hat sich zweifellos aber WITZEL - in seiner Leidener Antrittsvorlesung - mit den 'Identifi kationen der Brahmanas beschäftigt; da ihm u.a. durch seine Betonung und Demonstration des System-Charakters des "Magical Thought in the Veda", den es freilich gilt, aus verstreuten, aber als thematisch zusammengehörig und als sich wechselseitig ergänzend zu erkennenden Außerungen in verschiedenen Texten/Textgruppen herauszuarbeiten, ein nicht unwesentlicher Erkenntnissortschritt zu verdanken ist', bedarf es wohl keiner weiteren Rechtfertigung, daß im folgenden zunächst einmal vor allem auf seine Darlegungen Bezug genommen wird. 2. Auch WITZEL vermag aus dem Textkorpus, auf das er sich bezieht, keinen Ausdruck nachzuweisen, der mit "Identifikation" wiederzugeben wäre. Daß - nach einhelliger Meinung aller Forscher, die sich mit diesem Aspekt der 'Weltanschaung der Brāhmanas' befaßt haben, -in diesen Texten selbst der Begriff "Identifikation" nicht bezeugt ist, berechtigt natürlich nicht zu dem Schluß, daß sich in ihnen nicht gleichwohl Sätze finden, die eine Identifikation aussagen bzw. darstellen'. Wichtig ist aber, zunächst einmal festzuhalten, daß bestimmte Sätze - oder besser: Satztypen - jedoch gelegentlich auch andere syntaktische Gebilde, von Vedaphilologen so verstanden werden, daß in ihnen eben eine 'Identifikation' ausgedrückt sei. WITZEL betont, daß "to the Vedic priest and magician, such identifications are very real". Die bei weitem häufigsten Satztypen, durch die 'Identifikationen ausgesagt werden sollen, sind Nominalsätze, bei denen die Kopula - wie auch sonst gewöhnlich - fehlt; daneben cal twaddle as Max Mueller observed." O.c., S. 110-123 Die Struktur der magischen Weltanschauung nach dem Atharva-Veda und den Brah mana-Texten, München 1925, p. 20. Einige weitere Beispiele für die Verwendung des Begriffs 'Identification' (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die hier auch nicht nur nicht erreichbar, sondern methodisch auch ganz und gar überflüssig ware), auf die mich meine Mitarbeiterin Eva WILDEN hingewiesen hat: L. VON SCHRODER, Indiens Literatur und Kultur in historischer Entwicklung, Leipzig 1887, S. 127-135; A. A. MACDONELL, History of Sanskrit Literature, London 1900, p. 32; A. B. KEITH, The Religion and Philosophy of the Veda and the Upanishads, Cambridge (Mass.), 1925, p. 484; W. RAU, Staal und Gesellschaft im Alien Indien, Wiesbaden 1957, S. 6; J. GONDA, Die Religionen Indiens I. Stuttgart 1960, S. 177.; G. U. THITE, Sacrifice in the Brahmana-Texts, Poona 1975, p. 47; H. KRICK, Das Ritual der Feuergründung, Wien 1982, S. 402 (und vgl. das Stichwort agnyd. dheya im Index); P. HACKER, Grundlagen indischer Dichrung und indischen Denkens, Wien 1985, S. 66ff. (et passim). Ergänzend füge ich an: B. DELBRÜCK, Altindische Syntax, Halle a. d. Saale 1888 (Nachdruck: Darmstadt 1968), S. 61 (mit Bezug auf appositionelle Nebeneinanderstellung von Substantiven); F. EDGERTON, "Dominant Ideas in the Formation of Indian Culture", in: JAOS 62 (1942). P. 153; P. MUS, "The Problem of the Sell, West and East and the Mandala Pattern, in: Ch. A. MOORE (ed.) Philology and Culture East and West. East-West Philosophy in Practical Perspective, Honolulu 1968, p. 602; and J. F. SPROCKHOFF, Die Alten im alten Indien. Ein Versuch nach brahmanischen Quellen". in: Saeculum. Jahrbuch fur Universalgeschichte, 30/4, 1979, S. 388, 390 u. 394. 'S. auch J. C. HEESTERMAN, The Inner Conflict of Tradition, Chicago/London 1985, p. 33. On Magical Thought in the Veda, Rede uitgesproken bij de aanvaarding van het amb van gewoon lector in hel Sanskriet aan de Rijksuniversiteit te Leiden op vridar 19 Oktober 1979 door Dr. M. Wirzel. Ich benutze die Gelegenheit, einen Titel nachzutragen, der auf P. 25 erwähnt ist ((cf. POLANYI, 1975)) in der "Literature (p. 22) aber fehlt: Universitaire P?, Leiden 1979, p. 3. ANTON SMITH (S. Anm. 40), p. 37 nebst Fußnote 25 hat das eindeutig nicht erkannt und sein Urteil über WITZELS Leistung ist folglich verfehlt. Daß die Identifikationen, im ganzen gesehen, nicht wahllos erfolgen, sondern nach einem System" hatte schon MYLIUS (s. den zweiten der in Anm. 12 genannten Aufsätze) richtig gesehen. Beiden Vedisten wird man es nachsehen, daß sie sich nicht auch um (die) Systemtheorie(n) gekümmert haben. Das gilt auch für SMITHS (s. Anm. 40) p. 47 Bemerkung über das Fehlen eines Begriffs for resemblance" in der alteren vedischen Literatur (s. unten, Anfang von $5). O.c. (Anm. 6). p. 10. Die Hervorhebung ist WITZELS. 25.
SR No.269694
Book TitleZu Den Sogenannten Identifikationen In Den Brahmanas
Original Sutra AuthorN/A
AuthorA Wezler
PublisherA Wezler
Publication Year
Total Pages20
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size3 MB
Copyright © Jain Education International. All rights reserved. | Privacy Policy