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ERE-NOW4U:Bruhn Grundzüge der Jaina-Ethik - Avashyaka VI http://www.here-now4u.de/ger/spr/religion/Bruhn/Avashyaka6.html
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Das Gelübde
Der Jaina-Laie entsagt jedweder "grober" Aneignung von nicht Gegebenen.
Das Gelübde
Der Jaina-Laie entsagt dem Kontakt mit fremden Frauen und bescheidet sich mit seiner Ehefrau.
Nr. (iii)
Das Gelübde
Der Jaina-Laie entsagt unbegrenztem Besitz und begrenzt seine Wünsche.
Nr. (iv)
Die Übertretungen Aneignung von gestohlenem Gut
Beschäftigung von Dieben
Nr. (v)
Schmuggel (?)
Verwendung falscher Maße und Gewichte Handel mit gefälschten Waren.
Die Übertretungen Verkehr mit einer ... (?) Frau
Verkehr mit einer ... (?) Frau
Flirt / sexuelle Kontakte (mit anderen Frauen)
Die ersten beiden Rubriken zielen mit unklaren Bezeichnungen auf Frauen in zwei verschiedenen sozialen Kategorien (Prostituierte... ? andere... ?).
Arrangieren von Heiraten anderer
Übermäßige sexuelle Begehrlichkeit.
Die Übertretungen Übermäßiger Besitz von Land und
Häusern
Übermäßiger Besitz von Gold und Geld (?) Übermäßiger Besitz von Mensch und Vieh Übermäßiger Besitz von Geld und Getreide Übermäßiger Besitz von Metallgeräten.
Von den verbleibenden sieben Teilen der zwölffachen Laienethik erwähnen wir nur das Gebot, den Mönchen Almosen zu spenden. Um die volle Bedeutung dieses Gebotes zu erkennen, müssen wir bedenken, daß der Mönch wegen der rigiden Ahimsa gänzlich auf die Versorgung durch die Laien angewiesen ist und ohne diese überhaupt nicht leben kann. Almosenspenden sichern dem Jaina-Laien im übrigen großes religiöses Verdienst, eine aus jainistischer Sicht (Ahimsa, Askese...) etwas aus dem Rahmen fallende Art von Verdienst, die einmal die zwischenmenschlichen Beziehungen zu ihrem Recht kommen läßt.
Es ist kaum möglich, von den kleinen Gelübden oder den Anuvratas zu sprechen, ohne des kürzlich verstorbenen Jaina-Geistlichen ACHARYA TULSI (1914-1997) zu gedenken, der 1949 das sogenannte Anuvrat Movement ins Leben gerufen hat. Vgl.: "Anuvrat. A Code of Conduct for Building a Healthy Society" (1995). Natürlich waren die alten Textgrundlagen für die Anuvratas sehr begrenzt (wir sahen es gerade), aber ACHARYA TULSI hat in zahllosen Predigten und Veröffentlichungen seine eigene Sprache entwickelt und dabei bewußt, oder ohne es zu wissen,
01.04.99 11:39