SearchBrowseAboutContactDonate
Page Preview
Page 7
Loading...
Download File
Download File
Page Text
________________ wir können auch zeigen, woher er stammt. Von den einleitenden Sätzen abgesehen kehrt nämlich dieser Teil wortwörtlich an einer andern Stelle des Mahābhāsyam wieder, nämlich im Kommentar zum Sūtram IV, 1, 34), und ein Blick zeigt, daß er dort seine richtige Stelle hat. Dort wird nämlich die Frage des grammatischen Geschlechts behandelt, und zwar wird zuerst versucht, es vom natürlichen Geschlecht abzuleiten. Dann wird gezeigt, daß dies in zahlreichen Fällen nicht möglich ist und daß in diesen Fällen alle Rechtfertigungsversuche versagen. Und nun folgt die oben wiedergegebene Erklärung vom Standpunkt der Grammatiker, welche als Grundlage der Geschlechtsbezeichnung das Anschwellen und Zeugen annimmt. beide aber auf Grund sāņkhya-ähnlicher Anschauungen als allyemeine Erscheinung auffaßt, so daß die Geschlechtsbezeichnung nur davon abhängt, ob man bei einem Ding dieses oder jenes hervorheben will. Es kann wohl kein Zweifel bestehen, daß diese Erklärung hier ihre ursprüngliche Stelle hat, und daß sie Patañjali von hier in unseren Abschnitt übertragen hat. Mit voller Sicherheit ergibt sich dies außerdem aus folgendem. Die ganze eben erwähnte Erörterung des grammatischen Geschlechts stammt nicht von Patañjali selbst, sondern von einem älteren Kommentator, dem ślokavārttikakāra), und ist mit Versen durchsetzt. Und von diesen Versen hat Patañjali ebenfalls einige Zeilen mit in unseren Abschnitt übernommen. Wir sehen also, daß in dem von uns besprochenen Abschnitt tatsächlich ein Fremdkörper eingeschoben ist. Und zwar hat Patañjali nicht einen fremden Gedanken übernommen oder sich durch ihn anregen lassen, sondern er hat ein ganzes Stück eines andern Textes unverändert in seine Darstellung eingefügt. So weit, was den ersten Teil unseres Abschnittes betrifft. Aber auch mit dem zweiten Teil scheint es sich ähnlich zu verhalten. *) Auch dieser Abschnitt wurde von 0. Strauss übersetzt, und zwar in: „Aus Indiens Kultur“, Festgabe Richard von Garbe, Erlangen 1927, S. 84-94., 5) Vgl. über diesen F. Kielhorn, Notes on the Mahâbhâshya, 4. Some suggestions regarding the verses (Kârikâs) in the Mahâbhâshya. Indian Antiquary 15/1886, S. 228 ff. 3 Frauwallner 97
SR No.269345
Book TitleSprachtheorie Und Philosophie Im Mhabhasyam Des Patanjali
Original Sutra AuthorN/A
AuthorErich Frauwallner
PublisherErich Frauwallner
Publication Year
Total Pages28
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size2 MB
Copyright © Jain Education International. All rights reserved. | Privacy Policy