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________________ sein zu können, nicht durch Schlußfolgerung gewonnen sein, noch durch das,,begrenzende Festlegen" (adhyavasayaḥ), sondern muß wie die Erkenntnis der empirischen Gegebenheiten direkt gewonnen werden können. Um eine solche direkte, vom Objekt her bestimmte Erkenntnis der Gemeinsamkeiten erklären zu können, führt Trilocana eine bereits in anderem Zusammenhang entwickelte Lehre ein, nämlich die Lehre von der Wahrnehmung durch das Denkorgan (mānasapratyakṣam) 48. ,,Für uns aber wird die Verbindung derartiger [Gemeinsamkeiten] durch das Denkorgan (manas) wahrgenommen, das durch mehrfache Beobachtung unterstützt ist. Und deshalb verfehlt der Rauch [als logischer Grund] nicht das Feuer." 49 Man nimmt also die notwendige Verbindung, auf die man eine bestimmte Schlußfolgerung gründet, dadurch wahr, daß man die miteinander in notwendiger inhaltlicher Verbindung stehenden Gemeinsamkeiten durch das Denkorgan wahrnimmt 50. Indem man diese durch die Wahrnehmung des Denkorgans wahrnimmt, erkennt man auch ihre innere Abhängigkeit voneinander. Es handelt sich also offenbar um das Begreifen der notwendigen Zusammengehörigkeit zweier Gemeinsamkeiten durch die Einsicht in das, was diese Gemeinsamkeiten jeweils sind. Die Vyapti ist daher für Trilocana im Gegensatz zur buddhistischen Auffassung keine Koextension von Klassen, sondern ein aufeinander Verweisen objektiver Gemeinsamkeiten in dem, was sie sind, eine Art ,,inhaltlicher Implikation". Das Erkennen der Vyapti ist daher bei Trilocana nicht mehr induktives Erfassen der Koextension zweier Klassen, sondern eine innere Einsicht in das,,Wesen" zweier Gemeinsamkeiten. Was diese innere Einsicht für die Grundlegung des logischen Nexus bedeutet, formuliert Trilocana mit folgenden Worten:,,Würde er (= Rauch) es (= Feuer) aber verfehlen, dann würde er eine Verbindung überschreiten, die von einer bedingenden Bestimmung frei ist (upādhirahitam)." ."51 Die Einsicht in den inneren Zusammenhang zwischen zwei 48 Zur Lehre von der Wahrnehmung durch das Denkorgan (mānasapratyakşam) vgl. Brahmananda Gupta: Die Wahrnehmungslehre in der Nyayamañjarī. Inaugural-Dissertation Bonn 1962. pp. 54ff. 49 J, p. 161, 23-24-R, p. 90, 20-21. 50 Vgl. auch J, p. 217, 10-17. 51 J, p. 161, 24. 10 145
SR No.269223
Book TitleDer Svabhavika Sambandha Ein Geschichtlicher Beitrag Zur Nyaya Logik
Original Sutra AuthorN/A
AuthorGerhard Oberhammer
PublisherGerhard Oberhammer
Publication Year
Total Pages51
LanguageEnglish
ClassificationArticle
File Size5 MB
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