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Die makellose Sicht Dadashri: Deshalb habe ich den Begriff 'Gewohnheit' benutzt – es passiert, auch wenn du es nicht willst.
Fragender: Warum ist unsere Sichtweise noch nicht fehlerlos geworden?
Dadashri: 'Deine Sichtweise ist fehlerlos. Chandubhais Sichtweise ist fehlerhaft.
Fragender: Unsere Absicht ist es, andere als fehlerlos zu sehen, aber trotzdem sehen wir weiterhin Fehler in ihnen.
Dadashri: 'Du' beobachtest jetzt denjenigen (Chandubhai), der Fehler in anderen sieht. Das ist alles. Die Entladung ist das, was du mitgebracht hast.
Fragender: Aber müssen wir dafür nicht Pratikraman machen?
Dadashri: Du musst Pratikraman dafür machen. Warum hast du solches Gepäck mitgebracht? Wissen (Gnan) beginnt mit der Sicht und endet mit dem
Verhalten Unser Wissen (Gnan) ist reines Wissen. Unser Verstehen ist auch rein. Die gesamte Welt sollte dir fehlerlos erscheinen. Anfangs etabliert sich das in deinem Glauben, dann etabliert es sich allmählich in deinem Verstehen. 'Du' bist das Selbst. Selbst ein Taschendieb sollte schuldlos erscheinen.
Alles, was du kennenlernst, wird zuerst in deinem Glauben etabliert und dann in deinem Verhalten. So hat sich auch dieses Wissen (Gnan) noch nicht vollständig in deinem Glauben etabliert. Während das geschieht, wird es anfangen, sich in deinem Verhalten zu zeigen. Dieser Prozess findet langsam statt. Das passiert sicherlich nicht über Nacht. Und es kann nur geschehen, wenn du es kennenlernst.
Fragender: Wir kennen es nun seit einiger Zeit.
Dadashri: Nein, das kann man nicht als „Kenntnis" bezeichnen. Das ist es nur dann, wenn es tief verwurzelt ist und in dir wächst, dann kann man sagen, dass du wirkliche