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Pratikraman
Dharmadhyan einstellen. Er kann nicht den Zustand des Selbst (Shukladhyan) erlangen, also musst du ihn auf Dharmadhyan einstellen. Du musst ihn dazu bringen, stetig Pratikraman zu machen. Pratikraman muss so oft gemacht werden, wie Artadhyan auftritt. Artadhyan tritt wegen der Unwissenheit über dein letztes Leben auf und dafür musst du Pratikraman machen. Artadhyan ist eine Wirkung.
Fragender: Wird es als Artadhyan oder Raudradhyan betrachtet, wenn wir Fehler in anderen sehen?
Dadashri: Ja. Ein Mensch wird Fehler in anderen sehen, wenn das die Art von Gepäck ist, die er aus seinem vorherigen Leben mitgebracht hat. Das Selbst ist fehlerlos und sieht keine Fehler in anderen. Er muss Pratikraman machen, wenn er Fehler in anderen sieht. Das ist alles, was er tun muss. Alles, was er in diesem Leben tut, ist die Entladung des Gepäcks, das er aus seinem vorherigen Leben mit sich gebracht hat.
Wenn zum Beispiel jemand mitten in der Nacht an deine Tür klopft und wenn du überprüfst, wer es ist, und du einen Freund von dir mit einer Gruppe seiner Freunde siehst, würdest du die Tür öffnen?
Fragender: Ja, das würde ich.
Dadashri: Was würdest du ihnen sagen? Würdest du ihnen sagen, sie sollen weggehen, weil es so spät ist?
Fragender: Natürlich nicht. Wie könnte ich das tun? Dadashri: Gut, was würdest du dann sagen? Fragender: Ich würde sie hereinbitten.
Dadashri: Du würdest sie hereinbitten. Du hast gute moralische Werte mitgebracht, also würdest du sie in dein Haus hereinbitten. Du trägst dein schlafendes Kind weg, um für sie Platz auf dem Sofa zu schaffen. Du tust all dies, aber in deinem Geist denkst du, was für ein Ärgernis es ist, dass sie dich zu solch einer unpassenden Stunde besuchen kommen. Wenn du dies tust, ist es Raudradhyan, nicht Artadhyan. Artadhyan bedeutet, die Folgen nur innerlich zu erleiden. Aber in diesem Fall beginnst du mit zusätzlichen