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TOD...
Dadashri: Nein, das ist keine Unwissenheit. Die VaasZeremonie hat eine lange Tradition. Shraddha dauert sechzehn Tage und beginnt im elften Monat mit der hellen Hälfte des Mondzyklus. Nun, warum fingen die Menschen ein solches Ritual an? Diese Menschen waren wirklich sehr schlau! Es ist eine wissenschaftlich fundierte Strategie, die da vor vielen Jahren entwickelt wurde.
In Indien beginnt die Regenzeit im elften Monat des indischen Kalenders. Weil es in dieser Zeit mehr Moskitos gibt, ist Malaria weit verbreitet. In jedem Haus gibt es mindestens einen Fall von Malaria. Die infizierte Person ist mit Fieber und anderen Malaria-typischen Symptomen an das Bett gefesselt, und liegt auf einer Liege außerhalb des Hauses. Das Malaria-Fieber ist das Fieber von Pitta (jene Kräfte, die die Gallenproduktion stimulieren), und nicht das von Kapha oder Vata (exzessiver Schleim beziehungsweise Gas; Pitta, Kapha und Vata sind ayurvedische Begriffe, welche die drei wichtigsten bio-physiologischen Zusammensetzungen im Menschen bezeichnen). Während eines Malariaanfalls produziert man eine bedeutende Menge Pitta, welche wiederum Moskitos anzieht. Die Menschen erkannten, dass die Malariakrankheit die Hälfte der Bevölkerung zerstören würde, darum mussten sie über das Fasten eine Lösung finden. Sie entdeckten, dass eine an Milchprodukten reiche Diät das Fieber senken und die exzessive Gallenproduktion vermindern kann. Aus diesem Grund wurden Reispudding (Kheer) und andere Gerichte, die man aus Milch herstellt, während des Shraddha populär. Gewöhnliche Menschen konnten es sich nicht leisten, jeden Tag Reispudding (Kheer) zu kochen.
Den Toten nutzen all diese Rituale in Wirklichkeit nichts. Aber Menschen sind so habgierig, dass sie nicht bereit sind, auch nur einen Cent für wohltätige Zwecke auszugeben. Aus diesem Grund wurde die Shraddha-Zeremonie erfunden - das Geld wurde indirekt gegeben und verköstigte Menschen zu Ehren des verstorbenen Vaters. Und so konnten die Leute überzeugt werden. Wenn dann ein halsstarriger Mensch wie ich diesen Traditionen nicht folgt, liegen ihm alle in den Ohren und bedrängen ihn, es doch zu tun.