________________ Shri Mahavir Jain Aradhana Kendra www.kobatirth.org Acharya Shri Kailassagarsuri Gyanmandir 198. Erzahlung Die Konigin Kanafaseni oder Ubung macht den Meister In einer Stadt Namapura lebte Konig Durgesa init seiner Konigin Kanalasena. Dieser Furst war zwar in allen Kunsten bewandert, zeichnete sich aber wie Arjuna i gang besonders in der Kunst des Bogenschiessens aus. Als fich nun die Konigin einst zu sussem Schluminer gebettet hatte, drang ihr in der ersten Nachtrache das witerwartige Geschrei einer Eule wie Gift ins Ohr, und sie sagte zum Konig: ,,Ich furchte mich!" Und der Konig, welcher die Kunst verstand, mit seinem Pfeil etwas zu treffen, wenn er es nur horte, schoss seinen Pfeil in der Richtung des Eulenschreis ab. In der zweiten Nachtwache aber vernahm die Konigin an derselben Stelle wiederum den Schrei einer Eule, genau so wie das erstemal, und sagte zum Konig: ,,Ei, Herr! Wohin ist denn deine Pfeilfunft, die dem Schall nach zu treffen vermochte? Nun weiss ich genug! Deine Prahlerei, du verstandeft nach dein Schall zu treffen, lasseft du in aller Welt verbreiten, obwohl hinter ihr ebenso wenig steckt, als hinter dem Donner einer herbstlichen Molfe. Die Eule ist noch lebendig, sonst fonnte sie ja nicht wieder schreien." Als der Konig fie fo reden horte, fuhlte er sich ein wenig beschamt und schon einen zweiten Pfeil nach dem Eulenschrei. Aber in der dritten und in der vierten Nachtwache liess sich auf dem namlichen Baume wiederum die Eulenftimme bernehmen, und jedesmal, wenn die Konigin fie horte, teilte sie dies lachend dem Herrscher mit. Ihre Worte bes schamten ihn, und rrie vorher schosser jedesmal einen Pfeil ab. I. Vgl. 12,und 163. 222 For Private and Personal Use Only