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Lalita Vistara.
gelebt. Ganz versifiziert und in reinem Sanskrit gehalten, darf dieses Kunstepos wie eine Art Auszug aus unserm Buche angesehen werden. Letzteres, der L. V., erscheint demnach für das letzte vorchristl. Jahrh. entschieden sicher gestellt. Anderseits haben wir das Werk in seinem Eingangs- und Schlufskapitel als Mahâyâna-Sutra bezeichnet. Wenn nicht als Begründer so doch als Lehrmeister und Hauptförderer des Mahâyâna ist wieder Nagarjuna anzusehen, dessen Blüte oder Höhenstellung (nach andern dessen Hingang) gegen Ende des 2. Jahrhunderts (bezw. best. 194) nach Chr. angegeben wird. So darf auch eine letzte Redaktion oder Rezension des L. V. bis spätestens zu dieser Zeitgrenze angenommen werden. Und dieß, womit wir uns, auch in Übereinkunft mit anderer Meinung, hier wohl zu begnügen haben.
Unsere Kenntnis vom L. V. datiert vom Jahre 1807, da der englische Major WILL. DUGLAS KNOX während seines amtlichen Aufenthalts als Regierungs-Entsandter in Nepal eine erste Abschrift erhielt, die er von dort nach Kalkutta zu händen H. T. COLEBROOKES gebracht (Ess. 178). Dieß ist derselbe KNOX (naxa), der im Kolophon unserer Hss. LL., einer Kopie jener ersten nepalesischen, so gar hoch und überschwenglich gefeiert wird. Auch ist es wieder nach einem dieser mss. (des India Office), dafs ROB. LENZ in den Bulletins der Akademie von St. Petersburg, 1836, eine freilich sehr lückenhafte Analyse des Werkes gegeben, das Jahr zuvor, ehe B. H. HODGSON seine Sendung nepal. Hss. nach Paris gerichtet, wo sie in EUG. BURNOUF ihren ersten Bearbeiter erhielten.
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Die Handschriften, welche mit der Editio princeps der Bibliotheca Indica meiner Textausgabe zugrunde gelegt, sind hier nochmals beschrieben, wie folgt.
1) A, ms. der Royal Asiatic Society in London auf grauweißem ungefärbtem Baumwollenpapier in Newârîschrift, vom Jahre 785 nepal. Ära. Dasselbe ist durchweg von einer Hand, ziemlich kursiv, sogar stellenweise flüchtig, übrigens